O Freund! Nur Rosen der Liebe pflanze in den Garten deines Herzens.


"Oh Spross des Staubes! Sei nicht zufrieden mit der Muße eines schwindenden Tages und beraube dich nicht der ewigen Ruhe. Verschachere nicht den Garten ewiger Freude um das Häuflein Staub einer sterblichen Welt. Erhebe dich aus deinem Gefängnis zu den herrlichen Gefilden der Höhe und nimm deinen Flug aus dem vergänglichen Käfig hin zum Paradies des Raumlosen."


"Wahrlich, das Notwendigste ist Zufriedenheit in allen Lebenslagen, durch sie bewahrt sich der Mensch vor krankhaften Zuständen und vor Abspannung. Gib nicht dem Kummer und der Sorge Raum, denn sie verursachen das größte Elend. Eifersucht verzehrt den Körper, und Zorn verbrennt die Leber. Meide diese beiden, wie du einen Löwen meidest."


"Verkehrt mit den Anhängern aller Religionen im Geiste des Wohlwollens und der Brüderlichkeit."

*Baha'ullah


Erkalten

Der Schüler, der seinem Meister zuhört oder der sich lange in das Studium seiner Gedanken vertieft, fühlt sich in eine Welt des Lichts, der Reinheit und der Liebe versetzt. Danach kehrt er jedoch notgedrungen wieder in sein gewöhnliches Leben zurück, in dem er mit allen möglichen Menschen und Situationen in Kontakt kommen muss. Nach einiger Zeit bemerkt er, dass er nicht mehr den gleichen Elan und Glauben hat wie zuvor, er fühlt sich wieder schwer und matt werden, seine Liebe und sein Eifer haben abgenommen. Was ist geschehen? Er hat seine Temperatur geändert, wie eine warme Flüssigkeit, die man der Kälte aussetzt. Dieses Phänomen ist völlig natürlich.

Die Lehre, die der Schüler von seinem Meister erhält, ist wie der Inhalt eines Gefäßes: Symbolisch gesehen ist dieser Inhalt wärmer als die Umgebungstemperatur, aber im Kontakt mit der Außenwelt verliert er nach und nach seine Wärme. Aber was da verloren geht, kann immer ersetzt werden. Dies ist das Ziel von Gebet und Meditation und von allen spirituellen Übungen: an der Quelle die lichtvollen und wärmenden Elemente zu holen, die man verloren hat.

*Omraam Mikhael Aivanhov

Quelle: https://prosveta.de/tagesgedanken

Heute schon Visionen gehabt?

Kreiere in deinen Gedanken und Gefühlen
jeden Tag positive Visionen
deiner und unserer Zukunft.

*Azmuto

 

Suche nicht nach Wasser, sondern werde durstig. *Rumi

 Überliefert wurde...

...dass jemand, einen Brief an Bayazid Bistami schrieb, in welchem er ihn fragte: "was sagst du über jemanden, der einen Becher Wein der Liebe getrunken hat und für alle ewigkeiten trunken ist ? "Das weiss ich nicht" erwiederte Bayazid, "doch ich weiss, dass es hier einen Menschen gibt, der in vierundzwanzig Stunden die Meere beider Ewigkeiten trinkt und nach mehr verlangt".

Wenn Rabia nicht unter Hasans zahlreichen Zuhörern war, stieg er vom Redepult und sprach keine Worte der Lehre. Man fragte ihn unwillig: "Wenn jene alte Frau nicht da ist, was fehlt denn uns, dass du nicht zu uns sprichst ? Hasan von Basra antwortete: "Ich kann den göttlichen Trank, den ich für Elefanten vorbereitet habe, nicht Ameisen zu trinken geben."   

*Fariduddin Attar (1136 - 1220)

Interview mit Dr. Probst 18.10.2107


Link: www.youtube.com/YjpwdP6Hs


Angezogen von tausend weltlichen Wünschen, verstrickt in vielerlei Aktivitäten und eingetaucht in das Dunkel der Unwissenheit...



»Als ich noch im Schlaf der Unwissenheit lag,
kam ich einmal an einen Ort der Andacht
voller heiliger Männer;
ihre Gesellschaft war mir langweilig
und ihr Haus ein Gefängnis.
Als ich erwachte, führte Gott mich in ein Gefängnis.
Er verwandelte es in einen Ort der Andacht,
wo ich Ihm begegnete.«
*Sri Aurobindo




Es war am 1. Mai 1908, einem Freitag. Ich hielt mich im Redaktionsbüro der Bande Mataram auf, als man mir ein Telegramm aus Muzaffarpur überreichte. Es informierte über ein Bombenattentat in dieser Stadt, bei dem zwei europäische Damen getötet worden waren. In der Tagesausgabe des Empire las ich dann, daß der Polizeichef gesagt habe, er kenne die Leute, die in den Mord verwickelt seien, und sie würden bald unter Arrest gestellt werden. Zu diesem Zeitpunkt ahnte ich nicht, daß ich selbst die Hauptzielscheibe des Verdachtes war und die Polizei mich für den eigentlichen Mörder, Attentäter und Führer der jungen Terroristen und Revolutionäre hielt. Ich ahnte auch nicht, daß an diesem Tage ein Abschnitt meines Lebens zu Ende ging, daß ein Jahr Gefangenschaft vor mir lag, in dem all meine gesellschaftlichen Bindungen aufgelöst würden, ein ganzes Jahr, in dem ich, aus der Gesellschaft verbannt, wie ein Tier in einem Käfig zu leben haben würde. Und wenn ich am Ende aus dem »Ashram« von Alipur wieder in die Welt der Aktivität zurückkehrte, so würde das nicht mehr der frühere Aurobindo Ghose sein, sondern ein anderer Mensch mit anderem Charakter, anderer Intelligenz, mit neuer Kraft an Leben und Geist und betraut mit einer neuen Aufgabe.

Ich habe von einem Jahr Gefangenschaft gesprochen. Es wäre angemessener, von einem Jahr in einem Ashram oder einer Einsiedelei zu sprechen. Lange schon hatte ich mich leidenschaftlich bemüht, Gott in meinem Herzen zu finden, IHN, Narayana* von Angesicht zu Angesicht zu schauen; ich hatte sogar die kühne Hoffnung gehegt, Purushottama, den Herrn der Welt, als Freund und Meister zu gewinnen. Aber angezogen von tausend weltlichen Wünschen, verstrickt in vielerlei Aktivitäten und eingetaucht in das Dunkel der Unwissenheit, habe ich das nicht erreicht. Letzten Endes aber erleichterte mir Vishnu, der allerbarmherzigste Herr und die Quelle alles Guten, diese Aufgabe, indem er mir all diese Feinde mit einem Schlag aus dem Wege räumte. Er Selbst bestimmte einen Ashram für Seinen Yoga und kam persönlich, um diese kleine Eremitage meiner spirituellen Disziplin mit mir zu teilen, Er, mein Guru und mein Gefährte. Dieser Ashram war das britische Gefängnis. Ich habe in meinem Leben schon häufiger die seltsame Erfahrung gemacht, daß die Dienste, die meine Freunde mir in bester Absicht erwiesen, nie so wertvoll waren wie jene meiner Feinde - aber soll ich die letzteren so nennen, da ich doch gar keine »Feinde« habe? Sie wollten mir Böses zufügen, aus dem doch nichts als Gutes entstand. So ergab sich aus dem Zorn der britischen Regierung nur das eine, daß ich Gott fand.

(*Narayana - ein Name des Gottes Vishnu)

*Sri Aurobindo - Tagebuch einer Gefangenschaft

http://aurobindo.ru/tagebuch_einer_gefangenschaft.pdf 

In allen Lebenslagen

Das Wichtigste in allen Lebenslagen ist, den Willen und das Verlangen vorwärtszukommen zu bewahren, denn es gibt immer etwas zu verbessern. Der Gedanke der Vervollkommnung ist untrennbar mit der menschlichen Existenz verbunden.

*Omraam Mikhael Aivanhov

DMSO

Leila und Majnun

Die Geschichte von Leila und Majnun wird seit Tausenden von Jahren im Osten erzählt und sie hat immer grosse Faszination hervorgerufen, weil es nicht nur eine Liebesgeschichte ist, sondern eine Lektion in Liebe; nicht die Liebe, wie sie die Menschen normalerweise verstehen, sondern die Liebe, die sich über die Erde und die Himmel erhebt. *Hazrat Inayat Khan (1882– 1927)

 Ein Knabe namens Majnun zeigte seit Kindheit an Liebe in seiner Natur, und dem Auge des Sehers wurde die Tragödie seines Lebens darin enthüllt. Als Majnun in der Schule war, bekam er Leila gern. Mit der Zeit wuchs der Funke zu einer Flamme, und Majnun fühlte sich nicht mehr wohl, wenn Leila etwas später zur Schule kam; mit seinem Buch in der Hand schaute er unentwegt zum Eingang, was die Spötter amüsierte und alle störte. Die Flamme wuchs mit der Zeit zu einem Feuer, und Leila's Herz entzündete sich durch die Liebe von Majnun. Sie schauten sich immer wieder an, sie sah niemand anders als Majnun im Schulzimmer, und er sah nur Leila an. Wenn Majnun in einem Buch las, las er immer nur den Namen Leila, und wenn Leila ein Diktat schrieb, stand auf dem Umschlag der Name von Majnun.

'Alles andere entschwindet, wenn der Gedanke an den Geliebten das Gemüt des Liebenden erfüllt.'

Alle in der Schule flüsterten einander zu und zeigten auf sie. Die Lehrer waren beunruhigt und schrieben den Eltern beider Kinder, dass sie verrückt seien und einander unendlich gern hatten und es keinen Weg gebe, ihre Aufmerksamkeit von ihrer Liebesgeschichte wegzubringen; diese hatte allen Fortschritt in der Schule zum Erliegen gebracht. Die Eltern von Leila nahmen sie sofort von der Schule und überwachten sie sorgfältig. So nahmen sie sie von Majnun fort, doch wer konnte Majnun aus ihrem Herz wegnehmen? Sie hatte keinen anderen Gedanken als den an Majnun. Und Majnun ohne sie, mit Unrast und Trauer im Herzen, hielt die ganze Schule in Aufruhr, bis seine Eltern gezwungen waren, ihn nach Hause zu nehmen, weil es dort in der Schule für ihn nichts mehr gab. Die Eltern von Majnun riefen Ärzte, Wahrsager, Heiler, Magier und warfen ihnen alles Geld zu Füssen, um ein Heilmittel dagegen zu finden, dass Majnun den Gedanken an Leila immer im Herz trug. Doch wie war dies möglich? Sogar Luqman, der grosse Arzt des Altertums, hatte keine Heilung für den Liebeskranken. Nie hat je jemand einen Patienten von Liebe geheilt. Freunde kamen, Verwandte kamen, Gutwünscher kamen, weise Ratgeber kamen, und alle versuchten ihr Bestes, den Gedanken an Leila aus seinem Gemüt zu bringen, doch alles war umsonst. Jemand sagte zu ihm, 'O Majnun, warum trauerst du so über die Trennung von Leila? Sie ist nicht schön. Ich kann dir tausend schönere und charmantere Mädchen zeigen, und ich kann dich unter ihnen eine Freundin für dich aussuchen lassen. Majnun antwortete 'O, um die Schönheit von Leila zu sehen, brauchst du die Augen von Majnun.' Als wirklich keine Lösung mehr möglich schien, suchten die Eltern von Majnun die Zuflucht zur Ka'aba als ihre letzte Hoffnung. Sie nahmen Majnun auf die Pilgerschaft nach Mekka mit. Als sie in die Nähe der Ka'aba kamen, drängten sich eine grosse Menge Leute um sie herum, und beide Eltern gingen und beteten zu Gott, 'O Herr, Du bist höchst gnadenreich und barmherzig, gewähre unserem einzigen Sohn Deine Gnade, dass das Herz von Majnun befreit werden möge vom Liebesschmerz um Leila. Alle hörten ganz genau zu, und warteten gespannt darauf, was Majnun dazu sagen würde. Dann baten die Eltern Majnun: 'Kind geh und bete, dass die Liebe zu Leila von Deinem Herzen genommen werden möge.' Majnun antwortete: 'Und wenn ich beten gehe, werde ich dann Leila treffen?' Riesig enttäuscht sagten die Eltern zu ihm: 'Bete, Kind, was immer du beten möchtest.' Er ging dorthin und sagte: 'Ich will meine Leila' und alle, die herumstanden sagten: 'Amen'. 'Die Welt gibt das Echo zum Ruf des Liebenden.' Nachdem die Eltern alle Möglichkeiten ausprobiert hatten, Majnun von seiner Verrücktheit zu heilen, dachten sie, dass es wohl das beste sei, die Eltern von Leila zu besuchen, weil dies die letzte Hoffnung war, das Leben von Majnun zu retten. Sie sandten den Eltern von Leila, die einem anderen Glauben angehörten, eine Botschaft, in der stand: 'Wir haben alles getan, um Majnun den Gedanken an Leila zu nehmen, doch wir haben nichts erreicht, noch ist uns eine Hoffnung geblieben ausser jener, dass Ihr in eine Heirat einwilligen würdet.’ Jene antworteten: 'Obwohl uns dies dem Zorn unserer Leute aussetzt, scheint auch Leila nie einen Augenblick den Gedanken an Majnun zu vergessen, und seit wir sie von der Schule fortgenommen haben, wird sie immer schwächer. Daher sollten wir uns nicht dagegen wehren, Leila mit Majnun verheiraten zu lassen, wenn wir nur überzeugt würden, dass er gesund ist.’ Als sie dies hörten waren die Eltern von Majnun sehr erfreut und rieten Majnun, dass er sich vernünftig benehmen solle, so dass die Eltern von Leila nicht vermuten sollten, er sei verrückt. Majnun war mit allem einverstanden, wenn er nur seine Leila treffen könne. Sie gingen, wie es Brauch ist im Osten, in einer Prozession zum Haus der Braut, wo ein besonderer Platz hergerichtet wurde für den Bräutigam, der mit Blumen überhäuft wurde. Doch wie man im Osten sagt, die Götter seien gegen Liebende, so gewährte das Schicksal diesen vollkommenen Liebenden das Glück des Zusammenseins nicht. Der Hund, der Leila jeweils zur Schule begleitete, kam zufällig in das Zimmer, wo sie warteten. Sobald Majnuns Auge auf den Hund fiel, brachen seine Gefühle hervor. Er konnte nicht auf seinem Sessel bleiben und nur den Hund anschauen. So rannte er auf den Hund zu und küsste seinen Pfoten, und legte alle Blumengirlanden dem Hund um den Hals. Es gab kein Zeichen der Liebe oder Anbetung, die Majnun dem Hund nicht erwies. Dieses Verhalten zeigte klar, dass er verrückt war. Wie die Sprache der Liebe für den Lieblosen Geschwätz ist, so wurde die Handlung von Majnun als Verrücktheit angesehen von denen, die dabei waren. Alle waren sehr enttäuscht und Majnun wurde nach Hause zurückgebracht und die Eltern von Leila verweigerten das Einverständnis zur Heirat. Diese böse Enttäuschung machte die Eltern von Majnun völlig hoffnungslos, und sie wachten nicht mehr über ihn, weil sie sahen, dass ihm gleichgültig war, ob er lebte oder tot war, und dies gab Majnun die Freiheit, in der Stadt herum zu wandern auf der Suche nach Leila, und er fragte einen jeden, den er traf, nach Leila. Zufällig traf er einen Briefboten, der auf dem Rücken eines Kamels Post trug, und als Majnun diesen Mann fragte wo Leila sei, sagte jener: 'Ihre Eltern haben dieses Land verlassen und haben sich hundert Meilen von hier niedergelassen.' Majnun bat ihn, Leila seine Botschaft zu überbringen. Er sagte: 'Mit Vergnügen.' Doch als Majnun ihm die Geschichte zu erzählen begann, erzählte er eine lange, lange Zeit.

 'Die Botschaft der Liebe hat kein Ende.'

Der Briefbote war teils amüsiert und teils bewunderte er seine Ernsthaftigkeit. Obwohl Majnun auf seiner langen Reise zum Gefährten wurde und neben seinem Kamel herging, sagte er ihm aus Mitleid trotzdem: 'Nun bist du zehn Meilen mit mir gelaufen, um mir deine Botschaft zu erzählen; wie lange wird es wohl gehen, bis ich diese Botschaft Leila überbracht habe? Geh nun deiner Wege, ich werde mich darum kümmern.' Da ging Majnun zurück, doch war er nicht hundert Meter weit gegangen, als er zurückkam und sagte: 'O lieber Freund, ich habe noch ein paar wenige Dinge vergessen, die du meiner Leila sagen solltest'. Um diesmal seine Botschaft erzählen zu können, ging er nochmals zehn Meilen auf seinem Weg. Der Bote sagte: 'Bei allen guten Geistern, gehe nun zurück. Du bist schon so weit gegangen. Wie soll ich denn all die Dinge behalten können, die du mir mitgegeben hast? Doch werde ich trotzdem mein Bestes tun. Geh nun zurück, du bist schon weit von zu Hause weg.’ Majnun ging ein paar Meter zurück, und es kam ihm wieder etwas in den Sinn, was er dem Briefboten sagen müsste und rannte ihm nach. So ging er mit ihm den ganzen Weg und schliesslich erreichte Majnun selber den Ort, an dem er seine Botschaft hinschicken wollte. Der Briefträger war erstaunt über diese ernsthafte Liebe und sagte zu ihm, 'Du bist nun schon im Land angekommen, wo deine Leila lebt. Bleib jetzt in dieser Ruine einer Moschee. Sie liegt ausserhalb der Stadt; wenn du mit mir in die Stadt kommst, werden sie dich ergreifen, bevor du Leila erreichen kannst. Das Beste ist nun für dich, hier auszuruhen, weil du so weit gelaufen bist, und ich werde deine Botschaft Leila überbringen, sobald ich sie sehen kann. 'Die Berauschung der Liebe sieht weder Zeit noch Raum.' Majnun hörte auf seinen Rat und blieb dort, und wollte auch gerne etwas ruhen, doch die Vorstellung, dass er in der Stadt war, in der Leila wohnte, brachte ihn dazu zu überlegen, in welche Richtung er wohl seine Füsse ausstrecken sollte. Er dachte an den Norden, Süden, Osten und Westen und dachte bei sich: 'Wenn Leila auf dieser Seite wohnen würde, wäre es unhöflich von mir, meine Füsse dahin auszustrecken. Am besten ist es daher, wenn ich meine Füsse an einem Seil zusammenbinde und ich mich kopfüber an diesen Balken hänge; weil dort oben wird sie sicher nicht sein.' Er war durstig und konnte kein Wasser finden ausser etwas Regenwasser, das in einem lange nicht benutzten Tank war. Als der Briefträger das Hause von Leila's Eltern betrat, sah er Leila und sagte zu ihr: 'Ich musste mich sehr darum bemühen, mit dir sprechen zu können. Dein Geliebter Majnun, der ohne Beispiel ist auf der ganzen Welt, gab mir eine Botschaft für dich, und er hörte nicht auf von dir zu sprechen auf der ganzen Reise, und ist nun bis hierher gekommen mit dem Kamel.' Sie sagte: 'Oh je! Armer Majnun! Mich nimmt wunder, was aus ihm werden wird.' Sie fragte ihre alte Amme, 'Was wird aus einem Menschen, der ohne Unterbruch hundert Meilen gelaufen ist?' Die Amme sagte hart: 'Ein solcher Mensch stirbt.' Leila sagte: 'Gibt es einen Kur?' Sie sagte: 'Er muss etwas Regenwasser trinken, das im Vorjahr gesammelt wurde, und von dem Wasser muss eine Schlange getrunken haben, und dann müssen seine Füsse zusammengebunden werden und er muss lange kopfüber hängen bleiben; dies mag vielleicht sein Leben retten.' Leila sagte, 'Oh, wie schwierig ist es, so etwas zu erreichen!' Gott, der selber Liebe ist, war es, der Majnun führte, daher alles kam so an Majnun heran, wie es am besten war für ihn. 

 'Wahrlich, die Liebe selbst ist Heilerin ihrer eigenen Wunden.'

 Am nächsten Morgen legte Leila ihr Essen beiseite und sandte es heimlich, durch eine Magd, die sie ins Vertrauen zog, mit einer Botschaft an Majnun, um ihm zu sagen, dass sie sich genauso danach sehnte, ihn zu sehen wir er sie, der Unterschied lag lediglich in den Ketten, die sie hinderten; sobald sie die Möglichkeit hätte, würde sie ihn besuchen kommen. Die Magd ging zu der Ruine der Moschee, und sah dort zwei Leute sitzen, der eine ganz in sich versunken, ohne auf seine Umgebung zu achten, und ein weiterer, ein fetter, starker Mann. Sie dachte, dass Leila unmöglich so einen wie diesen Träumer lieben könnte; sie hätte sich dazu nie hergeben können. Doch um sicher zu sein, fragte sie, welcher der beiden Majnun sei. Das Gemüt von Majnun war tief in Gedanken versunken und weit von ihren Worten weg, doch der Mann, der arbeitslos war, freute sich, den Essenskorb in ihrer Hand zu sehen und sagte: 'Wen suchst du?' Sie sagte: 'Mir wurde aufgetragen, dies Majnun zu geben. Bist du Majnun?' Er streckte sofort die Hand aus nach dem Korb und sagte: 'Ich bin derjenige, für den du dies gebracht hast.' und tauschte ein paar Scherzworte mit ihr, und sie freute sich sehr darüber. Als die Magd zurückkam, fragte Leila: 'Hast du es ihm gegeben?' Sie sagte: 'Ja, das tat ich.' Leila sandte darauf jeden Tag einen grösseren Teil ihres Essens ihrem Majnun, und jeden Tag nahm es jener Mann, der sich sehr darüber freute, besonders da er ohne Arbeit war. Leila fragte eines Tages ihre Magd: 'Du sagst mir nie, was er sagt und wie er isst.' Sie sagte: 'Er sagte, dass er dir sehr dafür dankt und er das Essen schätzt, und er ist ein fröhlicher Mann der viel plaudert. Du musst dir keine Sorgen um ihn machen, er wird jeden Tag dicker.' Leila sagte: 'Doch mein Majnun war nie dick, und hatte nie eine Neigung dazu, und er ist zu tief in seinen Gedanken versunken, um nette Dinge zu Leuten zu sagen. Er ist zu traurig, um sprechen zu können.' Leila vermutete sofort, dass die falsche Person das Essen erhalten hatte. Sie fragte: 'Ist sonst noch jemand dort?' Die Magd sagte: 'Ja, da sitzt noch ein anderer, doch er scheint ausser sich zu sein. Er nimmt nie wahr, ob jemand kommt oder geht, noch hört er ein Wort von dem, was die Leute sprechen. Er kann unmöglich der Mann sein, den du liebst.' Leila sagte: 'Ich glaube, dies muss er sein. Oh weh, und du hast die ganze Zeit das Essen einem falschen gegeben! Um sicherzugehen nimm heute ein Messer mit auf dem Teller statt des Essens und sag zu jenem, dem du das Essen gegeben hast, 'Für Leila brauche ich ein paar Tropfen deines Blutes, um sie von einer Krankheit zu heilen.' Als die Magd das nächste Mal zur Moschee kam, kam der Mann wie immer gierig, um sein Essen zu erhalten; doch als er das Messer sah, war er überrascht. Die Magd sagte ihm, dass sie ein paar Tropfen seines Blutes brauchen würde um Leila zu heilen. Er sagte, 'Nein, ich bin ganz gewiss nicht Majnun. Dort ist Majnun. Frag ihn danach.' Die Magd ging dumm zu ihm hin und sagte laut: 'Leila möchte ein paar Tropfen deines Blutes, um sie zu heilen.' Majnun nahm sofort das Messer in die Hand und sagte, 'Wie glücklich bin ich, dass mein Blut meiner Leila nützlich sein kann. Dies ist nichts, sogar wenn ich mein Leben geben müsste, um sie zu heilen, würde ich mich glücklich schätzen, es herzugeben.'  

'Was immer der Liebende tut für den Geliebten, es wird nie genug sein.’

Er stach an mehreren Orten in seinen Arm, doch das monatelange Hungern hatte kein Blut zurückgelassen, nichts als Haut und Knochen. Als er es an vielen Orten versucht hatte, kam ein Tropfen Blut heraus. Er sagte, 'Dies ist, was mir geblieben ist, nimm dies.'

 'Liebe bedeutet Schmerz, doch nur der Liebende allein ist über jeden Schmerz erhaben.'

 Dass Majnun in der Stadt war, wurde bald bekannt, und als Leila's Eltern davon hörten, dachten sie: 'Sicher wird Leila verrückt werden, wenn sie je Majnun sehen wird.' Daher entschlossen sie sich, die Stadt für einige Zeit zu verlassen; sie dachten, dass Majnun nach Hause zurückkehren würde, wenn er herausfand, dass Leila nicht mehr da war. Bevor sie gingen, sandte Leila eine Botschaft an Majnun, in der sie schrieb: 'Wir werden die Stadt für eine Weile verlassen, und ich bin sehr unglücklich, dass ich dich nicht treffen konnte. Die einzige Möglichkeit, uns zu sehen ist, wenn wir uns unterwegs treffen könnten, wenn du vorausgehst und in der Sahara auf mich wartest.' Majnun machte sich glücklich auf, um in die Sahara zu gehen, mit der grossen Hoffnung, seine Leila wiederzusehen. Als die Karawane in der Wüste ankam und Rast machte, waren die Eltern von Leila schon etwas erleichtert, und sie sahen auch, dass Leila etwas glücklicher war über den Wechsel, wie sie dachten ‐ sie kannten den wahren Grund ja nicht. Leila ging auf einen Spaziergang in der Sahara mit ihrer Magd, und traf plötzlich auf Majnun, dessen Augen lange Zeit auf den Pfad gerichtet war, wo sie herkommen musste. Sie kam und sagte: 'Majnun, ich bin hier.' Majnun hatte keine Kraft mehr in seiner Zunge, um seine Freude auszudrücken. Er hielt ihre Hand und drückte sie an seine Brust und sagte, 'Leila, wirst du mich nicht mehr verlassen?' Sie sagte, 'Majnun, ich konnte nur für einen Augenblick kommen. Wenn ich länger bliebe, würden meine Leute nach mir suchen und dann wäre dein Leben nicht mehr sicher.' Majnun sagte: 'Ich habe keine Sorge um das Leben. Du bist mein Leben. O bleibe, verlass mich nicht mehr.' Leila sagte, 'Majnun, sei vernünftig und glaub mir. Ich werde sicher zurückkommen.' Majnun liess ihre Hände los und sagte: 'Sicher glaube ich dir.' So verliess Leila Majnun mit schwerem Herzen, und Majnun, der so lange nur von seinem eigenen Fleisch und Blut gelebt hatte, konnte nicht mehr aufrecht stehen, sondern fiel rückwärts gegen einen Baumstamm, der ihn stützte, und so blieb er, nur die Hoffnung hielt ihn am Leben. Jahre vergingen und dieser halbtote Körper von Majnun war allem ausgesetzt, Kälte und Hitze und Regen, Frost und Sturm. Die Hände, die die Äste hielten, wurden selber zu Ästen, sein Körper wurde ein Teil des Baumes. Leila war auf ihren Reisen so unglücklich wie zuvor und die Eltern hatten die Hoffnung für ihr Leben aufgegeben. Sie lebte nur in der einen Hoffnung, dass sie eines Tages ihr Versprechen erfüllen könnte, das sie Majnun gegeben hatte: 'Ich werde zurückkommen.' Sie fragte sich, ob er noch am Leben sei oder tot, ob er weggegangen sei oder ob ihn die Tiere in der Sahara fortgetragen hätten. Als sie zurückkamen, hielt die Karawane am gleichen Ort, und Leilas Herz füllte sich mit Freude und Sorge, mit Heiterkeit und düsteren Gedanken, mit Hoffnung und Angst. Als sie den Ort suchte, an dem sie Majnun verlassen hatte, traf sie einen Holzarbeiter, der ihr sagte: 'Oh, geh nicht dahin. Da drüben ist eine Art Geist.' Leila fragte: 'Wie sieht er aus?' Er sagte, es ist ein Baum und gleichzeitig ein Mann, und als ich mit der Axt einen Ast abschlug, hörte ich ihn mit einem tiefen Seufzer sagen: 'Oh Leila.' Als sie dies hörte, bewegte sie dies über alle Massen. Sie sagte, sie würde dorthin gehen, und als sie in die Nähe kam, sah sie, dass sich Majnun beinahe in den Baum verwandelt hatte. Fleisch und Blut war alles aufgebraucht, und die Haut und Knochen, die übrig geblieben waren, waren in der Berührung mit dem Baum wie seine Äste geworden. Leila rief ihn laut: 'Majnun?' Er antwortete: 'Leila!' Sie sagte, 'Ich bin hier wie ich versprochen hatte, O Majnun.' Er sagte, 'Ich bin Leila.' Sie sagte, 'Majnun, komm zur Vernunft. Ich bin Leila, schau mich an.' Majnun sagte: 'Bist du Leila? Dann gibt es mich nicht mehr' und er war tot. Leila konnte, als sie diese Vollkommenheit der Liebe sah, nicht einen Augenblick länger leben. Sie schrie zur gleichen Zeit den Namen Majnuns, fiel zu Boden und starb.

'Der Geliebte ist alles in allem, der Liebende verhüllt ihn bloss. Der Geliebte ist alles, was lebt, der Liebende ist ein totes Ding.' 

 *Hazrat Inayat Khan (1882–1927


Ton knetend formt man Gefäße. Doch erst ihr Hohlraum, das Nichts, ermöglicht die Füllung.*Laotse

"Ins Leben hinausgehen - heisst ins Sterben eingehen Drei von zehn bejahen das diesseitige Leben Drei von zehn bejahen das jenseitige Leben Drei von zehn verneinen das Leben und fürchten den Tod Diese neun sehen nur das äußere Leben - und verfallen dem Tode Der Zehnte - der Weise - schreitet durchs äußere Leben - ohne Ja und Nein - ohne Gier und Furcht - des Inneren gewiss. Keine äußere Macht kann ihn halten - keine Gewalt kann ihn vernichten - kein Tod kann ihn treffen - weil er jenseits des Todes lebt Wer zum inneren Leben heimfand - geht seinen Weg ohne Furcht vor Tigern oder Nashörnern - schreitet durch feindliche Heere ohne Panzer und Waffen. Denn sie können ihn nicht treffen, noch töten - weil an ihm nichts mehr ist - das gemindert oder vernichtet werden kann."
*Laotse 


Das Wirken der Natur zu erkennen, und zu erkennen, in welcher Beziehung das menschliche Wirken dazu stehen muß: das ist das Ziel. Der höchste Mensch wendet seinen Geist zurück zur Ewigkeit und genießt die Geheimnisse des Jenseits. Er ist wie das Wasser, das fließt, ohne Formen anzunehmen. Die Menschen der Masse hingegen versuchen Dinge, die sich nicht erzwingen lassen, zu erzwingen, darum sind sie fortwährend in Aufregung. *Dschuang Dsi *Dschuang Dsi
 

 

Dr. med. Probst - langjähriger Rohkost-Arzt über Schwefel, Darmsanierung, Spiritualität

Zehn Gebote der Gelassenheit

1. Nur für heute werde ich mich bemühen, den Tag zu erleben, ohne das Problem meines Lebens auf einmal lösen zu wollen.

2. Nur für heute werde ich große Sorgfalt in mein Auftreten legen: vornehm in meinem Verhalten; ich werde niemand kritisieren, ja ich werde nicht danach streben, die anderen zu korrigieren oder zu verbessern – nur mich selbst.

3. Nur für heute werde ich in der Gewißheit glücklich sein, daß ich für das Glück geschaffen bin – nicht für die anderen, sondern auch für diese Welt.

4. Nur für heute werde ich mich an die Umstände anpassen, ohne zu verlangen, daß die Umstände sich an meine Wünsche anpassen.

5. Nur für heute werde ich zehn Minuten meiner Zeit einer guten Lektüre widmen; wie die Nahrung für das Leben des Leibes notwendig ist, ist eine gute Lektüre notwendig für das Leben der Seele.

6. Nur für heute werde ich eine gute Tat verbringen, und ich werde es niemandem erzählen.

7. Nur für heute werde ich etwas tun, für das ich keine Lust habe zu tun: sollte ich mich in meinen Gedanken beleidigt fühlen, werde ich dafür sorgen, daß es niemand merkt.

8. Nur für heute werde ich fest glauben – selbst wenn die Umstände das Gegenteil zeigen sollten –, daß die gütige Vorsehung Gottes sich um mich kümmert, als gäbe es sonst niemanden auf der Welt.

9. Nur für heute werde ich keine Angst haben. Ganz besonders werde ich keine Angst haben, mich an allem zu freuen, was schön ist – und ich werde an die Güte glauben.

10. Nur für heute werde ich ein genaues Programm aufstellen. Vielleicht halte ich mich nicht genau daran, aber ich werde es aufsetzen – und ich werde mich vor zwei Übeln hüten: der Hetze und der Unentschlossenheit.

*Papst Johannes XXIII. / Angelo Giuseppe Roncalli  (1881 – 1963)


Quelle: https://mystikaktuell.wordpress.com
 


Konzentration

Was auch immer du im Leben tun willst, eine Sache ist absolut unentbehrlich und liegt allem zugrunde, die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit zu konzentrieren. Wenn du in der Lage bist, die Strahlen der Afmerksamkeit und des Bewustseins auf einen Punkt zusammenzubündeln und diese Konzentration mit einem beharlichen Willen aufrechterhalten kannst, ist nichts imstande, dem zu widerstehen - was immer es sein mag, von äußerster materiell-phyischer Entwicklung bis zur höchsten spirituellen.

*Mira Alfassa, Die Mutter, (*1878 -1973)



Ein Virtuose, der ein Stück interpretiert, ein Student, der ein Examen ablegt, ein Seiltänzer auf einem Seil… wenn in ihnen nicht alle Kräfte konzentriert und in Harmonie sind, wird der Virtuose falsche Töne spielen, der Student unzusammenhängendes Zeug faseln und der Seiltänzer sich die Rippen brechen.

*Omraam Mikhael Aivanhov


Unsere Arbeit..


 *



"Unsere ganze Arbeit besteht darin,
die Liebe in uns zu enthüllen, jeden einzelnen Tag." 

*Baal HaSulam


Die einzige Arbeit...

Die einzige Arbeit, die spirituell läutert, ist jene, die ohne persönliche Beweggründe verrichtet, ohne Ruhm, öffentliche Anerkennung oder Einfluß in der Welt zu erstreben, ohne auf eigenen mentalen Beweggründen, vitalen Freuden und Forderungen oder materiellen Vorteilen zu bestehen, ohne Eitelkeit oder Geltungstrieb oder Anspruch auf Stellung und Ansehen, sondern ausschließlich um des Göttlichen willen und auf dessen Befehl getan wird.

*Sri Aurobindo - Licht auf Yoga 

Die harte Schale des Ego

Wenn du anfängst, zu fühlen, daß das, was du glaubtest, das seiest du selbst, die Person, die Dinge tut und durch die sie getan werden, die Person die existiert und dich zu dem macht, was du bist, ja, wenn du davon zu dem Bewustsein wechselst, daß diese ein Gefängnis ist, das dich davon abhält, wahrhaft du selbst zu sein, dann hast du einen großen Fortschritt gemacht, und es gibt Hoffnung. Du fühlst dich erstickt, zerschmettert, vollkommen eingemauert in ein Gefängnis ohne Luft, Licht oder Öffnung, und dann beginnst du, von innen dagegen zu stoßen, zu stoßen, zu stoßen, zu stoßen, damit es zerbersten möge. Und am Tage, an dem das geschieht, an dem es sich öffnet, trittst du plötzlich in das höhere Bewustsein ein. Und dann verstehst du. Und dann, wirklich, wenn du einen Sinn für Humor hast, lachst du; du erkennst deine Dummheit.

*Mira Alfassa, Die Mutter, (*1878 -1973)

Aufgabe

Du hast eine Aufgabe zu erfüllen. Du magst tun was du willst, magst hunderte von Plänen verwirklichen, magst ohne Unterbrechung tätig sein – wenn du aber diese eine Aufgabe nicht erfüllst, wird alle deine Zeit vergeudet sein. 

*Rumi

Schatten in der spirituellen Arbeit

Es steht geschrieben: „Bis der Tag kühl wird und die Schatten schwinden." Und man muss verstehen, was der Schatten in der spirituellen Arbeit bedeutet und was das für ein Schatten ist. Und zwar wird die Zeit, in welcher der Mensch noch nicht die Wirklichkeit der Höheren Lenkung spürt, welche die Welt durch die Eigenschaft „Gut und Gutes tuend“ lenkt, als ein Schatten definiert, welcher die Sonne verbirgt. Das heißt, wie ein physischer Schatten, der die Sonne verbirgt, keinesfalls die Sonne selbst beeinflusst, die weiterhin aus voller Kraft leuchtet - so geschehen, auch wenn der Mensch die Realität der Höheren Lenkung nicht verspürt, Oben keine Veränderungen, wie es geschrieben steht: „Ich" habe mich nicht verändert“.  

*Shamati

Sorgen

„Man darf sich nicht sorgen. Eine einziege Sorge ist dem Menschen erlaubt: darüber, das er sich Sorgen macht.“

 *Rabbi Mordechai

Sich selbst zu verstehen ist der Anfang der Weisheit. *Jiddu Krishnamurti


Für die meisten von uns besteht die Schwierigkeit darin, daß uns unsere Fluchtwege nicht bewußt sind. Wir sind so gebunden, so gewöhnt an unsere Fluchtwege, daß wir sie für das Wirkliche halten.
Es ist anstrengend, etwas Neues zu entdecken. Also ziehen wir es vor, zu bleiben, wie wir sind. Und da liegt die eigentliche Schwierigkeit.


Um sich selbst zu erkennen, wie man ist, braucht es eine außerordentliche geistige Beweglichkeit, denn das, was ist, verändert sich ständig.

Sie müssen ihr eigener Lehrer und ihr eigener Schüler sein.

*Jiddu Krishnamurti

3. bis 5. November - Vilnius - Kabbala Kongress







Werdet der Geliebte - Rumi

Die sechs Stanzen über das Nirvana von Shankara; ca. 800 n.Chr.

OM!
Ich bin weder Denken, Intelligenz, Ich, noch Geist, weder Ohren noch Zunge, noch Riechen und Sehen, weder Luft noch Akasha, weder Feuer noch Wasser, noch Erde: Ich bin ewige Seligkeit und Gewahrwerdung: Ich bin Shiva! Ich bin Shiva!

Ich bin weder Prana noch die fünf Lebenslüfte, weder des Körpers sieben Elemente noch seine fünf Hüllen, weder Hand noch Fuß, noch Zunge, noch Tätigkeitsorgan: Ich bin ewige Seligkeit und Gewahrwerdung: Ich bin Shiva! Ich bin Shiva!

Ich kenne weder Gier noch Täuschung, weder Zuneigung noch Abscheu; keinen Stolz und kein Ich, nicht Dharma, nicht Befreiung; weder Verlangen des Denkens noch ein Objekt des Verlangens: Ich bin ewige Seligkeit und Gewahrwerdung: Ich bin Shiva! Ich bin Shiva!

Ich kenne weder Freude noch Leid, weder Tugend noch Laster; weder Mantra noch Heiligtum, weder Veden noch Opfer; weder bin ich der Esser, die Nahrung, noch der Vorgang des Essens: Ich bin ewige Seligkeit und Gewahrwerdung: Ich bin Shiva! Ich bin Shiva!

Ich kenne weder Tod noch Furcht, noch Unterschied der Kaste; habe weder Vater noch Mutter, noch eine Geburt; weder Freund noch Kameraden, weder Schüler noch Guru: Ich bin ewige Seligkeit und Gewahrwerdung: Ich bin Shiva! Ich bin Shiva!

Ich habe weder Form noch Fantasie; das Alldurchdringende bin ich. Überall bin ich vorhanden und dennoch jenseits der Sinne. Weder bin ich Erlösung noch etwas Erkennbares: Ich bin ewige Seligkeit und Gewahrwerdung: Ich bin Shiva! Ich bin Shiva!



„Liebe alle. Diene allen. Hilf immer, verletze nimmer.“ *Sai Baba

„Es gibt nur eine Religion, die Religion der Liebe. Es gibt nur eine Kaste, die Kaste der Menschheit. Es gibt nur eine Sprache, die Sprache des Herzens. Es gibt nur einen Gott; Er ist allgegenwärtig.“ *Sai Baba

Der Derwisch und der Sultan

Einst ritt der Sultan durch die Strassen von Istanbul, umgeben von Häftlingen und Soldaten. Die Bevölkerung der ganzen Stadt kam heraus, um ihn zu sehen. Alle verbeugten sich, als der Sultan vorbeizog, mit Ausnahme eines einzigen zerlumpten Derwischs. Der Sultan liess seine Prozession anhalten und den Derwisch zu sich bringen. Er wollte wissen, warum der Derwisch sich nicht vor ihm verbeugt hatte. Der Derwisch antwortete: "Lass all diese Leute sich vor dir verneigen, Sie alle wollen, was du besitzt - Geld, Macht, Rang. Gott sei Dank bedeuten mir diese Dinge nun nichts mehr. Ausserdem, warum sollte ich mich vor dir verneigen, wenn ich zwei Sklaven habe, die deine Herren sind?"Die Menge schnappte nach Luft, und der Sultan wurde kreidebleich vor Wut. "Was willst du damit sagen?" schrie er. "Meine beiden Sklaven, die deine Herren sind, heissen Ärger und Gier", sagte der Derwisch ruhig und schaute dem Sultan geradewegs in die Augen. Da er in dem, was er gehört hatte, die Wahrheit erkannte, verneigte sich der Sultan vor dem Derwisch.

Die Sonne zeigt immer die rechte Stunde

Alle Weisen haben es kurz gesagt. Einer aber ausführlich: Sämtliche Konfessionen der bekannten Gruppierungen sind am Anfang auf dem Weg des Wegschreiters in seinen Augen eine einzige und erscheinen als eine einzige. Stellt er einen unterschied fest oder macht er einen Unterschied, so ist er Trenner und Unterscheider, nicht Sucher. Dieses Unterscheiden ist für den Sucher noch eine Absperrung des Weges. 
*Hamadani
 

Man sollte unterschiedliche Wege beschreiten. Einen jeden Glauben sollte man für eine gewisse Zeit ausüben. Wie dasselbe Wasser in verschiedenen Sprachen unterschiedlich genannt wird - einer nennt es "Wasser", ein zweiter "vari", ein dritter "aqua", etc. - so wird das Wesen des Höchsten Geistes von manchen als "Gott", von anderen als "Allah", von wieder anderen als "Brahman" angerufen. Nun meint aber jeder, gerade sein Glaube sei der einzig wahre, nur seine Uhr zeige die richtige Stunde ! Auch wenn die anderen Uhren noch so falsch gehen mögen, die Sonne zeigt immer die rechte Stunde ! Nach ihr kann man die Uhr stellen. Gott hat die unterschiedlichen Glaubenswege geschaffen, um unterschiedlichen Suchenden in unterschiedlichen Ländern zu unterschiedlichen Zeiten zu helfen. 
*Sri Ramakrishna

Warte nicht darauf, dass jemand die Arbeit für dich erledigt...

Baal HaSulam: „Der Schöpfer legt die Hand des Menschen auf das gute Schicksal und sagt erwähle dies. Die Freiheit des Menschen besteht nur in der wahl nach Unterstützung“. Der Schöpfer bringt den Menschen zu den Freunden, zu dem Lehrer zum Studium, der Rest hängt von ihm selbst ab. Warte nicht darauf, dass jemand die Arbeit für dich erledigt. Du selbst musst alle Mittel und möglichkeiten finden und sie richtig aufbauen, nutzen, ordnen. Du selbst musst festen Fuß in der Gruppe fassen, du musst beginnen, mit ihr zu arbeiten. Der Lehrer, die Gruppe, die Bücher, sie wurden dir von oben gegeben, du aber hast die Waagschale noch nicht zum guten geneigt, und die Mittel richtig verwendet. Dafür musst du dich an den erhaltenen Mitteln buchstäblich festbeißen und sie richtig nutzen. Jede Sekunde musst du sie anwenden und prüfen, wie und was du noch tun könntest. Genau darin besteht deine freie Wahl. Der Egoismus stößt dich immer davon ab, schaltet dich mal vom Lehrer, mal von der Gruppe, mal von den Büchern ab, lenkt dich durch Zweifel und Verachtung ab. Wenn du diese Schwierigkeiten überwindest, kommst du voran.


 


LINK: "Den Schöpfer an die Hand nehmen"

Lebens Quelle


“Wissen ist wie Wasser, die Quelle von Leben. Sieh um dich, es ist überall: sinfluthafter Regen, Flüsse, Seen, Ozeane...doch alle empfangen gemäß ihrer Bestimmung und ihrem Bedarf, in der Menge und Größe ihrer Schalen entsprechend.”  

*Suarawardi 1155 - 1191 (Hayâkil an-nûr,VIII )

Mit deinem Leuchten steige ich in den Schacht hinab, in unserem Inneren findet noch eine Schlacht mehr statt...

Systeme

Ja wir geBen den Systemen die SchUld,
Den FinanZ und GeldsysteMen,
Den PolitiSchen SystemeN
DeN MedieN
Den GesUndheits- oder besser den KrankheitssYstemen
Den Schulsystemen Und all den anderen SystemEn.

Und ja wir Selbst haben diEse SystemE erbaUt
Wir arBeiten in ihnen und für Sie
Halten sie aM Leben
Wir sind diE Menschheit Und wir prodUzieren Waffen
Wir sind die Menschheit und wiR benutzen Sie
Wir Sind die Menschheit und Wir zerstören und Manipulieren die Natur
Wir sind die Menschheit und BeUten Tiere und einander aUs
Wir sind die Menschheit und wir sind gefanGene Unserer eigeNen niederen NatUr.
Wir sind Sklaven des EgoS
SklavEn unserer Wünsche
Sklaven der HerrschsUcht
Sklaven des DenkeNs
Sklaven uNserer Gefühle
Sklaven deS Eigenen VorteilS
Sklaven Unserer Gewohnheiten uNd verborgeNen Absichten
Sklaven der eigenen kleiNen Realität
Sklaven der UnwissenheiT

NuR eine HandVoll in der Geschichte der MenschHeit
Erkannte und befreiTe sich aus deN Ketten ihrer eigenen NatUr
Nur eine handvOll wUrden zu Göttern ihrer selbst
Zu Herrschern ihrer Welt
Sie befreiten siCh aUs der KnechtschafT
Sie zeigten den Weg zUr Befreiung
Sie wurden zur vollkomMenen GütE
Zur höchsten LiebE
Sie wUrden zur Selbstlosigkeit
Eins mit allem was isT
UnsterBlich
Die Quelle ihRer GlückseligKeit fanDen sie in sicH selbsT
Im geBen und im dieNste
An der Evolution des MenscHen.

*AZmUtO 


Tumult der Unachtsamkeit



Alle im Tumult der Unachtsamkeit,
alle mit der Auswirkung von Fehlerhaftigkeit beschäftigt.
Hunderttausend verwirrte Geschöpfe;
alle mit der Plünderung der Welt beschäftigt.
Hunderttausend Begierden ohne Ende
umringen die Seele vom Dach bis zur Tür.


*

Wenn du leidest, erscheint der Meister,
der Schlüssel zum Schloß deines Leidens.
Den Wagemutigen, die zum Herrscher gemacht werden,
wird ein Heilmittel für das Leiden bereitet.
Wenn du keinen Schmerz hast, wozu dann ein Heilmittel?
Wenn du kein Diener bist, woher kommt dann der Befehl?
Wenn du nicht vor Herzensschmerz brennst,
wie kann dich dann das Feuer erleuchten?

*F. Attar



der Gastgeber

...Und sie gleichen jenem Wurm, der im Radieschen zur Welt kam, in ihm sitzt und denkt, dass die ganze Welt des Schöpfers genauso bitter, lichtlos und klein wie jenes Radieschen sei, in dem er zur Welt kam. Doch in dem Moment, wenn er die Schale des Radieschens durchbricht und aus dem Radieschen hinausschaut, ist er erstaunt und ruft aus: „Ich glaubte, dass die ganze Welt dem Radieschen gleichen würde, in dem ich zur Welt kam, doch nun sehe ich vor mir die riesige, leuchtende, wundervolle Welt!“
So auch jene, die sich in der Schale ihres Willens zu empfangen befinden, in welcher sie zur Welt kamen, und die nicht versuchten, die besonderen Mittel zu empfangen, die fähig sind, diese harte Hülle zu durchbrechen und sie in den Willen zu geben zu wandeln.

Doch wenn sie sich mit der Arbeit in ihrer ganzen reinen Schönheit beschäftigen würden, und die Schale des Willens zu empfangen durchbrechen, mit welchem sie zur Welt kamen, und den Willen zu geben erhalten würden, so würden sich ihnen augenblicklich die Augen öffnen, und sie würden sowohl sich als auch alle Stufen der Weisheit, der Vernunft und des klaren Wissens sehen und erkennen könnenin ihrer ganzen Schönheit und Wonne, die ihnen in den spirituellen Welten bereitet sind, und dann würden sie selbst sagen, was die Weisen sagten: „Ein guter Gast sagt: Alles, was der Gastgeber tattat er für mich.“

*Baal HaSulam (Einführung in das Buch Sohar)

Probleme lösen

Um bestimmte Probleme lösen zu können, ist es manchmal nützlich, sie einen Moment zu vergessen, indem man sich bemüht, an etwas anderes zu denken. Ihr werdet sagen: »Aber wenn man versucht, seine Probleme zu vergessen, wird man niemals eine Lösung finden!« Genau da täuscht ihr euch. Es wird euch nicht leichter gelingen, euch von euren Schwierigkeiten zu befreien, wenn ihr von ihnen besessen seid; ganz im Gegenteil, das ist oft die beste Art, sie zu erhalten und euch erdrücken zu lassen.
 
Versucht also eure Probleme einen Moment auf die Seite zu legen; findet Bedingungen, die es euch erlauben, eine innere Arbeit zu machen, euch mit euren Gedanken bis zu der Welt des Lichts zu erheben: Auf diese Weise werdet ihr Lösungen finden. Man sagt oft, »guter Rat kommt über Nacht«. Ja, denn während des Schlafes vergisst man alles und es vollzieht sich eine Arbeit im Unterbewusstsein, die es dann erlaubt, klarer zu sehen. Könnt ihr also nicht von Zeit zu Zeit das Gleiche auf bewusste Weise tun?

*Omraam Mikhael Aivanhov

https://prosveta.de/tagesgedanken/ 

 

Was Sterbende am meisten bereuen - Eine australische Pflegerin hat Sterbende gefragt, was sie bedauern.

Herausgekommen ist ein Buch, das uns Lebenden eine Lehre sein sollte.

Randy Pausch, frühverstorbener Informatiker und Miterfinder der Google-Benutzeroberfläche, sagte in seiner legendären letzten Vorlesung den Satz "Auf unserem Sterbebett werden wir nicht die Dinge bereuen, die wir getan haben - sondern die Dinge, die wir nicht getan haben." Wie recht er hat, lässt sich nun in einem Buch der australischen Sterbebegleiterin Bronnie Ware nachlesen.

Auf Platz eins etwa steht der Wunsch "den Mut gehabt zu haben, mein eigenes Leben zu leben". Viele der Menschen hätten sich darüber beklagt, zu oft den Erwartungen anderer entsprochen zu haben, statt ihren eigenen Wünschen nachzugehen. "Die meisten hätten nicht einmal die Hälfte ihrer Träume verwirklicht"

 Platz zwei der Liste: "Ich wünschte, ich hätte weniger gearbeitet."

Auch Platz drei und vier drehen sich um sehr persönliche Wünsche: "Ich hätte meine Gefühle besser ausdrücken sollen" und "Ich wünschte, ich hätte mich mehr um meine Freunde gekümmert." Beides fällt gewissermaßen in die Kategorie Seelenhygiene: Während alte Freundschaften ein Gefühl der Geborgenheit vermitteln, können unterdrückte Gefühle im schlimmsten Fall geradewegs zu Krankheiten führen.

Letztlich drängt sich beim Lesen des Buches der Eindruck auf, dass der Großteil der Menschen in einem Gestrüpp aus Alltag, Familienpflichten, Geldverdienen und anderen "äußeren Umständen" festhängt, das den Weg zu den wichtigen Dingen versperrt. Wie etwa simple Freude. "Ich wünschte, ich hätte mir mehr Freude gegönnt" ist das letzte der fünf Dinge, die Sterbende am meisten bedauern. "Ich war überrascht, wie häufig dieser Punkt genannte wurde", sagt Bronnie Ware. "Viele Menschen merken erst am Ende ihres Lebens, dass man sich bewusst für Glück und Freude entscheiden kann." Doch viele würden so sehr in festgefügten Verhaltensweisen festhängen, dass sie schlicht vergessen haben, auch einmal herzlich zu Lachen oder einfach nur albern zu sein.

Wenn du Freiheit willst, mußt du Freiheit geben

Niemand ist wirklich frei, solang er noch an materielle Güter oder an Örtlichkeiten oder Menschen gebunden ist. Wir müssen Dinge benutzen können, wenn wir sie brauchen, und sie ohne Bedauern loslassen können, wenn sie ihren Nutzen verloren haben. Wir müssen fähig sein, für den Ort, an dem wir uns aufhalten, dankbar zu sein, ihn zu genießen und ihn dennoch ohne Bedauern verlassen können, wenn wir anderswohin gerufen werden. Wir müssen mit Menschen in liebevoller Gemeinschaft leben können, ohne das Gefühl, sie zu besitzen oder ihr Leben in die Hand nehmen zu wollen. Alles, was du festhalten willst, wird dich gefangennehmen, und wenn du Freiheit willst, mußt du Freiheit geben.  

*Peace Pilgrim

Geben


Geklapper der Mühle

Abu Said (gest. 1049), ritt einmal mit einigen Begleitern an einer Mühle vorbei. Er hielt an und fragte sie, ob sie das Geklapper der Mühle verstünden. Doch sie verneinten.
Abu Said sagte: "Sie sagt: Sufismus ist mir selbstverständlich. Ich nehme das Grobe auf und fein gemahlen gebe ich es zurück. Ich reise um mich selbst und in mir selbst und darum scheide ich aus, was ich nicht brauche."

Süßigkeit

Als Gott mich dessen würdig fand, küßte er mich immer und immer zu. Währenddessen vergoß ich wie eine Kerze lauter Tränen. Ganz verwirrt war ich wegen der Zärtlichkeit meines Geliebten. Als ich jene Süßigkeit genoß, fühlte mein Herz seine absolute Güte und fand sich wieder, im Königtum.

Wenn ich von ihm viel Härte auch erfahren hab, hiernach werd ich von der Treue zu Ihm nicht lassen, mag er zu mir auch noch so hart sein.

* Fariduddin Attar

Sanftmut

Die Sanftmut der Auserwählten ist hunderttausendfach, jede davon ist fest und unbeweglich wie hundert Berge. Ihre Sanftmut hält die Vorsichtigen zum Narren und bringt den schlauen Mann dazu, sich zu verirren, sebst wenn er hundert Augen hätte.

*Rumi

Sadhguru - The Crippled Fox - Infognostica

Geschichten zum Frieden - Stories for Peace (deutscher Untertitel zuschaltbar)

Die Kraft zur Veränderung - Prem Rawat im Ezeiza-Frauengefängnis (deutscher Untertitel zuschaltbar)

25 550 Tage (deutscher Untertitel zuschaltbar)

Medicine For Peace – Medizin für Frieden - Prem Rawat (deutscher Untertitel zuschaltbar)

Im Wipfel des Baumes

Vielerlei Menschen standen unter einem hohen Baum. Und einer von den Menschen hatte Augen zu sehen. Er sah: im Wipfel des Baums stand ein Vogel, herrlich in wesenhafter Schönheit. Die anderen sahen den Vogel nicht. Über jenen Mann aber fiel ein großes Bangen, zu dem Vogel zu kommen und ihn zu nehmen, er konnte nicht von dannen ohne den Vogel. Wegen der Höhe des Baums war es jedoch nicht in seinem Vermögen, und auch eine Leiter war nicht da. Weil aber sein Bangen so übermächtig war, fand seine Seele sich den Rat. Er nahm die Menschen, die umherstanden, und stellte sie aufeinander, jeden auf die Schultern eines Gefährten. Er aber stieg zuoberst, so daß er zum Vogel kam, und nahm ihn. Die Menschen, wiewohl sie dem einen geholfen hatten, wußten nichts von dem Vogel und sahen ihn nicht. Er aber, der von ihm wußte und ihn sah, hätte ohne sie nicht zu ihm kommen können. Würde jedoch der unterste von ihnen seinen Ort verlassen, dann müßte der oben zur Dunklen Nacht der Erde niederfallen.

* Aus "Martin Buber - Die Legenden des BaalSchem" (Manesse Bibliothek der Weltliteratur) 

Verstand

Verstand ist so lange gut und wünschenswert, bis er dich zum Tor des Königs bringt. Hast du einmal sein Tor erreicht, dann ergib dich und scheide dich vom Verstand, denn in jener Stunde ist der Verstand schädlich, ein richtiger Wegelagerer. Wenn du den König erreicht hast, ergib dich Ihm; du hast dann keinen Nutzen vom Wie und Warum! Ebenso ist Verstand so lange gut für den Kranken, bis er ihn zum Arzt gebracht hat; wenn er ihn zum Arzt gebracht hat, ist der Verstand zu nichts mehr nütze, und er muss sich ganz dem Arzt ergeben.

"Spreche immer aus dem Herzen, niemals aus dem Verstand. Deine Aufrichtigkeit und dein Mut werden auch für andere ein Beispiel sein, und wenn sie Dir zuhören, dann werden sie begeisternd ihr gewonnenes Herz offenbaren. Dieses "Sprechen des Herzens" ist spirituelle Tat.

 *Rumi

Gegenwart



Es ist die göttliche Gegenwart, die dem Leben Wert gibt. Sie ist die Quelle allen Friedens, aller Freude, aller Sicherheit. Finde diese Gegenwart in dir selbst, und alle Schwierigkeiten werden verschwinden.

*Die Mutter - Mira Alfassa

Oneness - Einheit

„Schließe dich den Menschen an, sei mit den Menschen eins! Wenn du mit den Menschen eins bist, dann bist du ein Edelstein, ein Ozean; Wenn du allein bist, bist du nichts als ein Wassertropfen."

*Rumi

Mirabai



http://www.poetseers.org/the-poetseers/mirabai/poems/

Zusammenspiel

So wie der menschliche Körper nur durch das Zusammenspiel sämtlicher Organe und Zellen funktioniert, so kann auch der Mensch nur in der Gemeinschaft existieren.

*Indisches Sprichwort


Hunderte von Dingen

Hunderte von Dingen magst du ausprobieren, doch Liebe allein wird dich von dir selbst erlösen. So fliehe nie vor der Liebe, nicht einmal vor der Liebe in irdischer Gestalt, denn sie ist Vorbereitung auf die höchste Wahrheit. Alles, was nicht Eins ist, leidet immer an dem Weh der Trennung, und wer in die Stadt der Liebe eintritt, findet Raum für Einen nur, und findet ihn im Einssein mit allem.
*Jami (1414-1492)

Doktor Allwissend erklärt, warum so viele Menschen unglücklich sind :-) & DEPRESSIONEN besiegen...

Ich habe etwas so Seltenes gefunden

Ich habe etwas so Seltenes gefunden,
Etwas so Wundervolles,
Daß niemand seinen Wert
Ermessen kann.

Es ist farblos und Eins,
Es ist ewig und unteilbar,
Die Wogen des Wandels überspülen es niemals,
Es erfüllt jedes Gefäß.

Es hat kein Gewicht, es hat keinen Preis,
Niemand kann es je bemessen,
Niemand kann es zählen,
Es ist nicht zu erkennen
Durch Rede oder Erörterung.
Es ist nicht schwer und nicht leicht.
Es gibt keinen Prüfstein in einer der Welten,
Der seinen Wert offenbaren könnte.

Ich lebe in ihm, es lebt in mir,
Wir sind eins, wie Wasser
Vermischt mit Wasser.
Wer es kennt,
Der kann niemals sterben -
Wer es nicht kennt,
Der stirbt immer wieder.

*Kabir



Innerhalb dieses Körpers

Innerhalb dieses Körpers
Gibt es verzauberte Felder und Wälder,
Die sieben Meere und unzählige Sterne.
Innerhalb dieses Körpers Liegen der Prüfstein und der Juwelier.
Innerhalb dieses Körpers Singt der Ewige ohne Unterlaß,
Und Sein Frühling fließt und fließt immer weiter.
Kabir sagt: "Lausche mein Freund, lausche -
Mein geliebter Herr ist im Innern."

*Kabir

Zitate von Shankara (788 - 820)

Shankara (788 - 820), indischer Philosoph und Heiliger, bedeutendster Vertreter der Philosophie des Vedanta und der Lehre der Identität von Brahman und Atman (indische Philosophie und Religion). Sein Hauptwerk sind die Kommentare zu den Brahmasutras (dem Grundwerk der Vedanta-Philosophie)


 "Die Befolgung äußerlicher Vorschriften ist gut, um deine Gedanken rein zu erhalten, aber zur Wahrheit und Wirklichkeit führt sie dich nicht."

 "Erlösung ist durch moralische Besserung nicht erreichbar."

"Erkenntnis erlangt man durch dauerhaftes Streben, nicht aber durch flatterhaftes Studieren und Vielwisserei."

"Höre auf, dich mit Rasse, Familie, Namen, Gestalt und sozialer Stellung zu identifizieren. Diese gehören zum Körper, dem Kleid der Vergänglichkeit."

 "Der Unwissende, der unter dem Einfluß der Gesetze steht, meint, alle Dinge unterscheiden sich vom Selbst. Wenn man aber in allen Dingen das Selbst erkennt, unterscheidet sich nicht einmal ein Atom mehr vom Selbst. Sobald wir in der Wirklichkeit leben, können sich unsere ehemaligen Taten, die in der Unwirklichkeit des Körpers wurzeln, nicht mehr auswirken, ebenso wie man nach dem Erwachen nicht mehr träumen kann."

"Willst du, Geliebter, Freiheit finden, sei gleich zu allen, wer es immer sei."

"Zerstöre völlig das Ich! Kontrolliere die vielen Wellen der Ablenkung, die in den Geist einsickern! Unterscheide die Wirklichkeit und erkenne: "Ich bin es." Du bist reines Bewusstsein, der Zeuge aller Erfahrung. Du bist reine Natur der Freude."

"Wie der Geist sich schrittweise mit dem Selbst identifiziert, so gibt er schrittweise die Begierde für äußere Objekte auf. Wenn alle diese Begierden ausgeräumt wurden, ist die uneingeschränkte Wahrnehmung des Selbst da."

"Selbst wenn die Wahrheit erkannt ist, bleibt diese starke, anfangslose und hartnäckige Vorstellung, dass man selbst der Tuer und der Erfahrende ist … Das sollte sorgfältig weggeräumt werden, indem man in einem Zustand konstanter Identifikation mit dem höchsten Selbst lebt. Heilige nennen diese Abtrennung geistiger Einbildungen "Befreiung"."

“Bis jetzt habe ich geträumt. In meinem Traum wandelte ich durch Wälder der Illusion, von Geburt zu Geburt überhäuft von allen möglichen Sorgen und Leiden, der Wiederverkörperung und dem Tod und der Verwesung unterworfen. Der Tiger der Selbstsucht sprang mich grausam an, ohne Unterlass. Nun, durch deine unendliche Barmherzigkeit, o Meister, bin ich aus meinem Traum erwacht. Du hast mich für immer frei gemacht! Verehrung Dir, o großer Meister, Du bist eins mit dem Brahman. Du bist eins mit dem scheinenden Licht, das diesen Schatten wirft, der “Welt” heisst.”

“Die unendliche Finsternis im Innern, die auch Milliarden Feuer, Monde und Sonnen nicht erhellen können, vertreibt der Erleuchtete mit einem einzigen Blick.”

Wärme


Der Rabbi Mendel aus Kozk sagte einmal von einem berühmten Rabbiener: „Das ist ein Zaddik (Gerechter) im Pelz.“ Die Schüler fragten, wie das zu verstehen sei. „Nun“, erklärte er, „einer kauft sich im Winter einen Pelz, ein andrer kauft Brennholz. Was ist der Unterschied zwischen ihnen? Jener will nur sich, dieser auch andern Wärme spenden.“


Was ist der wahre Weg?

Dschau-dschou fragte seinen Lehrer Nan-tjüan: Was ist der wahre Weg?" Und Nan-tjüan antwortete: "Der alltägliche Weg ist der wahre Weg." Da fragte Dschau-dschou: Wie kann ich den Weg finden,wie kann ich ihn erlernen? " Nan-tjüan sagte: "Wenn du den Weg suchst, so wirst du ihn nicht finden, wenn du ihn nicht suchst, so wirst du ihn auch nicht finden; wenn du ihn erlernen willst, so wirst du ihn nie erlernen können, wenn du ihn aber nicht erlernen möchtest, dann wirst du ihn auch nie erlernen: Sei offen und weit wie der Himmel - und du bist auf dem Weg!


klar und leer

"Ich bin wie eine Filmleinwand, klar und leer. Die Bilder bewegen sich darüber hinweg, verschwinden wieder und lassen die Leinwand so klar und sauber zurück wie vorher. Die Leinwand wird in keiner Weise von den Bildern beeinflusst, noch beeinflusst die Leinwand die Bilder."


"Du musst nicht zur Erleuchtung vorstoßen, denn du bist erleuchtet. Sie stößt zu dir vor, wenn du ihr eine Chance gibst. Lass deine Anhaftung an das Unwirkliche entgleiten, und das Wirkliche wird schnell und sanft dessen Platz einnehmen. Hör damit auf, dir einzubilden dies zu sein oder jenes zu tun, und du wirst erkennen, dass du an der Quelle und im Herzen von Allem bist. Auf diese Weise wird die große Liebe über dich kommen, die nicht Wahl oder Bevorzugung darstellt, sondern eine Kraft, die alle Dinge liebenswert und liebenswürdig macht."

* Maharaj Nisargadatta (1897-1981)

Befreie dich

Befreie dich aus den Banden dieser Welt und löse deine Seele aus dem Gefängnis des Selbst. Ergreife die Gelegenheit, denn niemals kehrt sie wieder.  

*Baha'u'llah