"Die Sinne sind trügerisch, sie vermitteln uns nicht die Wahrheit der Dinge, sondern nur einen unvollständigen und oft verzerrten Anschein."
"Seid ihr, und sei es auch nur für einen Augenblick, mit dem Göttlichen in Fühlung getreten, so tragt ihr eine Überzeugung in euch, die nichts erschüttern kann. Ihr fragt: Wie können wir unser wahres Wesen erkennen ? Erbittet, ersehnt und erstrebt es, wollt es mehr als alles andere."
"Das Seelische ist eine stetige Flamme, die ohne zu flackern in euch brennt, sie steigt gerade zum Göttlichen empor und bringt ein Gefühl von Kraft mit sich, das alle Widerstände bricht."
"Horoskope haben keine Bedeutung für solche, die den Yoga machen, denn der im Yoga wirkende Einfluß ist viel stärker als jener der Sterne."
"Siehst du, man mag einen sehr guten Willen haben, ein Leben, das auf
göttliche Realisation ausgerichtet ist, jedenfalls eine mehr oder
weniger oberflächliche Hingabe an ein göttliches Werk, und dennoch
keinen Yoga praktizieren.
Für Sri Aurobindos Yoga muß man sich selbst integral umwandeln wollen,
es bedeutet, ein einziges Ziel im Leben zu verfolgen, in der Art, daß es
nichts anderes mehr gibt, das allein existiert. Und so fühlt man klar
in sich selbst, ob man es will oder nicht.Wenn du das in aller
Aufrichtigkeit getan hast und in dir eine radikale Entschlossenheit
fühlst - ändert sich die Lage. Da ist das Licht und der Pfad, denen man
folgen muß, ganz geradlinig, und du darfst nicht davon abweichen. Du
sagst: "Das ist es, was ich will, sonst nichts!"
"Sobald du deinen Fuß auf den Pfad gesetzt hast, mußt du über eine
stählerne Entschlossenheit verfügen und direkt auf das Ziel zu
marschieren, was immer auch der Preis sein mag."
"Wenn ihr zum Yoga kommt, müsst ihr darauf gefasst sein, all eure
Geisteskonstructionen und alle Gerüste in die Brüche gehen zu sehen. Ihr
müsst bereit sein in der Luft zu hängen ohne alle Stütze. Ihr werdet
euer früheres Ich mit all seinen Bindungen vollständig vergessen und aus
eurem Bewustsein zu reißen haben, um neu geboren zu werden, von aller
Knechtschaft frei. Denkt nicht mehr daran, was ihr einmal wart, sondern
daran, was ihr zu werden strebt, lebt ganz und gar in dem, was ihr
verwirklichen wollt. Wendet euch von eurer toten Vergangenheit ab und
blickt geradeaus in die Zukunft. Ihr werdet nur noch eine Religion, eine
Heimat, eine Familie haben: das Göttliche."
*Mira Alfassa / Die Mutter
(* 21. Februar 1878 ; † 17. November 1973)