Nach dem Tod :-)


Nach dem Tod

Es wird erzählt: „Als Rabbi Mosche Löb von Sasow gestorben war, sprach er zu sich: „Nun bin ich aller Gebote ledig geworden. Womit kann ich jetzt noch Gottes Willen tun ?“ Er bedachte sich: Sicherlich ist Gottes Wille, daß ich für meine Sünden Strafe empfange ! Sogleich lief er mit der ganzen Kraft und sprang in die Hölle. Darüber gab's im Himmelgroße Unruhe, und bald bekam der Höllenfürst einen Erlaß: Solange der Rabbi von Sasow dort ist, soll das Feuer ruhn. Der Fürst bat den Zaddik, sich nach dem Paradies hinweg zubegeben, denn hier sei nicht sein Platz, es geht nicht daß die Hölle seinetwegen feiere. „Ist dem so“, sagte Mosche Löb, „dann rühre ich mich nicht weg, bis alle Seelen mitgehen dürfen. Auf Erden habe ich mich mit der Auslösung Gefangener abgegeben, da werde ich doch diese Menge da nicht im Kerker leiden lassen!“ Und er soll es durchgesetzt haben.“

Der Prophet

Eines abends als der Prophet Mohammed betete, kroch eine Schlange zu ihm ins Zimmer und wollte ihn beißen. Der Prophet merkte dies nicht und betete weiter. Doch eine Katzen bemerkte den Eindringling und lief zu ihr. Die Schlange und die Katze kämpften bis die Katze die Schlange schließlich besiegte. Der Prophet der sein Gebet beendet hatte, nahm die Katze auf den Schoß bedankte sich bei ihr und streichelte ihr sanft über den Bauch.Seitdem fallen Katzen immer auf die Beine, weil sie Mohammed das Leben gerettet haben. * Mohammed, (570 - 632)

des Menschen Zunge

Wenn uns die Menschen mit gewohnter Sprache fragen, antworten wir mit Zeichen voll Geheimnis und dunklen Rätseln, denn des Menschen Zunge kann solche hohe Wahrheit ja nicht sprechen, die Menschenmaß weit übersteigt. Mein Herz jedoch hat sie erkannt, und kannte die Entrückung, die alle Teile meines Körpers füllte. Siehst du nicht: Dieses Fühlen hält des Redens Kunst gefangen, wie die Wissenden den Ungebildeten zum Schweigen bringen. *Ibn Ataallah

Licht Deines Angesichtes

„O Du, welchen der Scharfsinn keines tief Schürfenden erreichen kann: Ich bitte Dich beim Licht Deines Angesichtes, durch welches die Herzen der Erkennenden erleuchtet werden, und bei Deiner Heiligkeit, durch welche Du spezialisiert bist gegenüber jedem anderen als Dir und isoliert bist von dem, der außer Dir ist: dass Du mich nicht umherirren lässt in den Weiten der Verwirrung und mich rettest vor den Abgründen des Denkens und mich entfremdest der Welt und mich mit Dir vertraut machst mit dem innigen Gespräch!" Dann schwieg er eine Weile und sang vor sich hin und erhob seine Stimme in jenem Singen und sprach: „O Du, in dem die Liebenden vernichtet werden: Nicht erreichen die Vorstellungen der Menschen die Tiefe Deines Wesens, und nicht gelangen die Bewohner des Landes zum äußersten Ende Deiner Kenntnis. Es gibt keinen Unterschied zwischen Dir und mir ..." Aus seinen Augen tropfte Blut, während er sprach. Und er redete weiter: „Du kennst und wirst nicht gekannt; Du siehst und wirst nicht gesehen; Du hast Kenntnis von den Winkeln der tiefsten inneren Empfindungen.  

*Halladsch

Matnawi

Wenn der Spiegel deines Herzens klar und rein wird, wirst du Bilder jenseits von Wasser & Erde sehen. Du wirst sowohl das Bild als auch den Bildermacher sehen, sowohl Teppich als auch Teppichausbreiter. * Rumi (aus dem Matnawi)

Rosenstrauch

Es gab einmal einen Rosenstrauch. Er war mit Sorgfalt gepflanzt, und so wuchsen die Wurzeln tief in die Erde hinein, die lange darauf vorbereitet worden war, ihn zu empfangen. Diese Wurzeln waren Abraham. Als die Rose heranwuchs, musste sie richtig beschnitten werden, sonst wäre sie wild gewuchert und hätte nicht erfüllt, was der Gärtner mit ihr vorhatte. Dank der guten Erde, den tiefen Wurzeln und dem Beschneiden war der Stamm gerade und stark. Dieser Stamm war Moses. Eines Tages kam in der Knospe die vollkommenste rote Rose hervor, die man je gesehen hatte. Die Knospe war Jesus. Die Knospe ging auf; die Blüte war Muhammed.

Er ist verrückt.


Wegen der Häufigkeit der Zustände, die ihn überwältigten und seiner Aussagen und Verhaltensweisen zu diesen Zeiten, sagten viele Leute: „Er ist verrückt.“ Einmal wurde er in ein Krankenhaus gebracht. Eine Gruppe kam zu ihm und er fragte sie, wer sie seien. „Deine Geliebten“ antworteten sie. Er begann, mit Steinen nach ihnen zu werfen. Sie flohen. Er sagte: „Ihr behauptet, mich zu lieben. Also seid geduldig in meiner Bedrängnis!“

Schibli sah eines Tages einen Menschen, der bitterlich weinte. Er fragte: "Warum weinst du?" Der sagte: "Ich hatte jemanden lieb, der ist gestorben!" Er sprach: "Du Tor, warum liebst du jemanden, der sterben kann ?"

Dschunaid sagte einst: "Wir haben unsere Wissenschaft in geheimen Kellern gelehrt; da kam Schibli und plauderte alles auf dem Redepult aus. 

*  Abu Bakr asch-Schibli, († 945), persischer, sufistischer Mystiker, Gefährte von Halladsch und Dschunaid