Das Handeln des Menschen ist voller Schwierigkeiten und Verworrenheiten: es ist voller Dickicht
und Wirrnis wie ein Wald, in den nur einige mehr oder minder dunkle Pfade hinein-, aber nicht hin-
durchführen. Diese ganze Schwierigkeit und Verworrenheit entsteht aus der einzigen Tatsache,
daß der Mensch in die Unwissenheit seiner mentalen, vitalen und körperlichen Natur eingekerkert
leben muß. Einerseits steht er unter dem Zwang ihrer Eigenschaften. Andererseits wird er in seinem Willen von einem Verantwortungsgefühl angefochten, weil etwas in ihm fühlt, daß er eine
Seele ist, die etwas sein sollte, was sie jetzt überhaupt noch nicht oder nur in sehr geringem Maße
ist: Herr und Herrscher über ihre Natur. Unter diesen Umständen müssen darum alle seine Lebensordnungen, alle seine Dharmas, unvollkommen, vorübergehend und provisorisch, bestenfalls
nur teilweise richtig oder wahr sein. Seine Unvollkommenheiten können nur dann aufhören, wenn
er sich selbst erkennt: wenn er die wahre Natur der Welt versteht, in der er lebt: vor allem, wenn er
den Ewigen erkennt, aus dem er herkommt, in dem und durch den er existiert.
*Sri Aurobindo („Essays über die Gita“)
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