Die einzige Sicherheit für den Menschen liegt darin, von innen nach außen leben zu lernen und für seine Vervollkommnung nicht von Institutionen und einer Maschinerie abzuhängen, sondern mit wachsender innerer Vervollkommnung eine vollkommene Lebensform zu schaffen.
Durch diese Verinnerlichung werden wir am ehesten in der Lage sein, die Wahrheiten der hohen Dinge zu erkennen, die bis jetzt nur Lippenbekenntnis waren und die wir zu veräußerlichten intellektuellen Konstruktionen gestalteten, wie auch ihre Wahrheit aufrichtig auf unser äußeres Leben anzuwenden. Wenn wir das Königreich Gottes in der Menschheit begründen wollen, müssen wir zuerst Gott kennen und die göttliche Wahrheit unseres Seins in uns selbst sehen und leben; wie könnte sonst eine neue Handhabung der Konstruktionen des Verstandes und der auf Leistung ausgerichteten wissenschaftlichen Systeme, die uns in der Vergangenheit im Stich gelassen haben, es errichten helfen?
Gerade weil eine Fülle von Zeichen darauf hinweist, daß der alte Irrtum fortdauert und nur eine Minderheit – Führer vielleicht im Wissen, aber noch nicht im Tun – bestrebt ist, klarer, innerlicher und wahrer zu sehen, müssen wir vorläufig eher die letzte Dämmerung, die das sterbende vom noch nicht geborenen Zeitalter trennt, als die wirkliche Morgendämmerung erwarten.
Da der Geist des Menschen noch nicht bereit ist, können die alte Denkart und Methode weiterhin ihre Macht entfalten, und für eine kurze Zeit mögen sie noch zu gedeihen scheinen, die Zukunft aber liegt bei den Menschen und Nationen, die hinter dem falschen Glanz und der Dämmerung zuerst die Götter des Morgens sehen und sich darauf vorbereiten, sich zu geeigneten Instrumenten für die Kraft zu entwickeln, die zum Lichte eines größeren Ideals drängt.
*Sri Aurobindo
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen