Eine Frage, die ich erhielt:
Wie behält man Freude während des Abstiegs?
Meine Antwort: Alles hängt davon ab, welches Ziel du hast. Ich kann mich daran erinnern, wie wir als Kinder auf einen Berg gestiegen und heruntergeschlittert sind. Dabei empfanden wir Freude nicht beim Aufsteigen, sondern gerade beim Herunterfahren.
Also hängt alles vom Ziel ab. Wenn du weißt, dass der Abstieg neues Material mit sich bringt, mit dessen Hilfe du deine nächste Stufe aufbauen kannst, bereitet dir das etwa keine Freude?
Wenn das Durcheinander und das Unverständnis aufkommen, wenn alles vor den Augen „verschwimmt“, freue ich mich. Denn in Anschluss an die Finsternis werde ich neues Wissen, ein neues Gefühl, eine neue Annäherung, eine neue Enthüllung erlangen.
In der auf mich niedergestiegenen Finsternis, in der Gefühls- und Geistesverwirrung schaue ich mich von der Seite an, löse mich von dem Wirrwarr und der Wehmut und messe den bevorstehenden Aufstieg daran.
Genauso hat Rabbi Schimon, als er sich als „Schimon vom Markt“ gefühlt hat, begriffen, dass er vor dem Aufstieg zur Endkorrektur steht.
Und obwohl wir solche Höhen noch nicht erreicht haben, musst du trotzdem, wenn dich die Machtlosigkeit überkommt und ein Schleier die Sonne verdeckt, darin eine Vorbereitung sehen. Auf diese Weise kommt das Material der nächsten Stufe zum Vorschein, das noch nicht realisiert ist, noch nicht die richtige Form angenommen hat.
In einem solchen Moment darfst du nicht die Hände in den Schoß legen und sitzen bleiben, während du Kräfte sammelst, sondern musst im Gegenteil anfangen zu arbeiten. Versuche das Hindernis sofort zu überwinden und dich aus der Finsternis, selbst aus der kleinsten, herauszuziehen.
Gerade dadurch wird das ganze Material, das sich am Prozess beteiligen muss, schneller in die Arbeit einbezogen.
Du hast die Möglichkeit, dich täglich systematisch mit Hilfe der Gruppe und des Studiums vorzubereiten. Bleibe jeden Tag in Verbindung, lasse den spirituellen Faden nicht los, selbst wenn er über Kopfhörer eines mp3-Players geht. Lass dich an das Ziel erinnern, denn während des Abstiegs schaltest du dich davon ab.
Wenn du dich ständig unter dem Einfluss einer richtigen Umgebung befindest, wirst du selbst beim Verstärken des Negativen deinen Zustand von der Seite betrachten und ihn analysieren können. Das wird dir erlauben, anders an die Geschehnisse heranzugehen. Die Freude geht daraus hervor, dass du den nächsten Zustand aufbaust.
Nur der völlige Abriss der spirituellen Verbindung, der durch eine ungenügende Vorbereitung ausgelöst wurde, nimmt dir die Möglichkeit, zu arbeiten. Auf alle Lebenssituationen kann man sich so vorbereiten, dass man niemals die gute Einwirkung verliert. Wenn du die Gruppe wirklich schätzt, wird die Freude dich niemals verlassen.
*Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 19.11.2010
source: www.laitman.de/wenn-die-finsternis-aufkommt/
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