Ein schlauer Fuchs ging an einem schönen Weinberg vorbei, den ein
hoher, dicker Zaun umgab. Der Fuchs umkreiste den Zaun und fand ein
Loch, das aber zu klein für ihn war. Er sah die leckeren Trauben im
Garten, und das Wasser lief ihm im Mund zusammen. Was sollte er tun? Er
fastete drei Tage, bis er so mager war, dass er durch das Loch schlüpfen
konnte!
Drinnen im Weingarten aß der Fuchs nach Herzenslust und wurde dicker
denn je. Als er durch den Zaun schlüpfen wollte, war das Loch wieder zu
klein für ihn! Was also tat er? Er fastete erneut drei Tage, und es
gelang ihm mit knapper Not, durch das Loch zu kriechen.
Draußen drehte er sich nach dem Weinberg um und sagte: „O Weingarten!
Wie lieblich du aussiehst und wie herrlich deine Trauben sind! Aber was
hast du mir genützt? So, wie ich gekommen bin, muss ich dich wieder
verlassen.“
* aus dem Midrasch