... Dieser Körper, diese physische, zellulare Substanz enthält "allmächtige Kräfte", ein stummes Bewußtsein, das alle Lichter und alle Unendlichkeiten enthält, ebenso wie die mentalen und spirituellen Unermeßlichkeiten – denn in Wahrheit ist alles göttlich, und wenn der Herr des Universums nicht in einer einzigen kleinen Zelle haust, ist er nirgendwo.
Dieses düstere ursprüngliche zellulare Gefängnis muß aufgebrochen werden. Und solange wir das nicht tun, werden wir uns weiter vergeblich im goldenen oder eisernen Zirkel unseres mentalen Gefängnisses drehen. "Die sogenannten absoluten Naturgesetze", sagt Sri Aurobindo... "sind nur ein von der Natur eingerichtetes Gleichgewicht, eine Rille, in der die Natur zu arbeiten gewöhnt ist, um gewisse Resultate zu erzielen. Aber wenn man das Bewußtsein wechselt, wird sich zwangsläufig auch die Rille ändern."
Dies ist das neue Abenteuer, zu dem Sri Aurobindo uns einlädt, ein Abenteuer ins Unbekannte des Menschen. Ob wir es wollen oder nicht, die gesamte Erde ist dabei, zu einer neuen Rille überzugehen – aber warum nicht willentlich? Warum arbeiten wir nicht mit an diesem unerhörten Abenteuer, an unserer eigenen Evolution, anstatt tausendmal dieselbe alte Geschichte zu wiederholen, anstatt künstlichen Paradiesen nachzujagen, die unseren Durst niemals stillen werden, oder jenseitigen Paradiesen, die unsere Erde samt unseren Körpern der Fäulnis überlassen. "Warum erst anfangen, wenn es bloß darum geht, hinauszukommen?" rief die Mutter aus, die das Werk Sri Aurobindos fortsetzt. "Wozu dient es, so viel gekämpft, so viel gelitten zu haben, etwas geschaffen zu haben, das zumindest seiner äußeren Erscheinung nach so tragisch und dramatisch ist, wenn es bloß darum geht, zu lernen, sich aus dem Staub zu machen – wir hätten besser gar nicht erst damit angefangen!...
Die Evolution ist kein gewundener Weg, um abgekämpft an den Ausgangspunkt zurückzukommen; ganz im Gegenteil," sagt die Mutter, "es geht darum, die gesamte Schöpfung die Freude des Seins, die Schönheit des Seins, die Größe des Seins zu lehren, die Majestät eines sublimen Lebens und andauernde Entwicklung, ununterbrochen fortschreitend in dieser Freude, dieser Schönheit, dieser Größe – dann ergibt alles einen Sinn."
Alle diese scheinbar unüberwindlichen Gesetze, die uns in ihrer
vererbten und wissenschaftlichen Rille gefangenhalten, werden angesichts
der Freude dieser "Kinder mit goldenen Sonnenaugen" einstürzen. "Erhofft euch nichts vom Tod!", sagt die Mutter, "im Leben
ist euer Heil. In ihm muß man sich transformieren. Auf der Erde
schreitet man fort, auf der Erde verwirklicht man. Im Körper selbst
erringt man den Sieg."...
*Satprem
Quelle & ganzer Text: https://aurobindo.ru/workings/ma/1971
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