Christus in sich zur Welt bringen..

"Warum feiert man Weihnachten am Winteranfang? 
Die Antwort findet sich im Buch der Natur. Jedes Leben beginnt mit einem Samen, einem im Dunkel der Erde oder im Schoß einer Frau ruhenden Samenkorn. Und der Winter ist die Jahreszeit, während der sich der lange Vorgang des Keimens im Innern des tief in der Erde liegenden Samens vollzieht, der im Frühjahr im Aufbrechen einer Vielzahl neuer Existenzen gipfelt. 

Die gleiche Arbeit vollzieht sich in der Psyche eines jeden Wesens: In der schwarzen Erde, die seine niedere Natur darstellt, beginnt das Samenkorn des göttlichen Selbst, Christus, zu keimen. Eben dieses Ereignis feiern die Christen in der Nacht von Weihnachten. Ja, genau in der Nacht, um Mitternacht, im Augenblick der tiefsten Dunkelheit wurde etwas geboren. Deshalb ist Weihnachten trotz Kälte und Dunkelheit auch das Fest des Lichtes." 




Jedes Jahr am 25. Dezember feiern die Christen die Geburt Jesu, und in allen Kirchen stellt man eine Krippe auf. 

Das Kind ist da, gebettet auf Stroh, Maria und Josef, aber auch ein Esel und ein Ochse, bewachen es. Nie würde man den Esel und den Ochsen vergessen. Aber diese Tiere sind Symbole, die man deuten muss. Sie entsprechen Abläufen, die sich im Menschen abspielen. Der Stall stellt den physischen Körper dar. Der Ochse die Sexualkraft. Der Esel stellt den dar, den man den alten Adam nennt, egozentrisch, stur, eigensinnig, aber ein guter Diener, das heißt die niedere Natur, die Persönlichkeit. 

Wenn sich der Mensch entscheidet, sich zu vervollkommnen, damit Christus in ihm geboren werden kann, löst er einen Konflikt aus mit den Kräften seiner niederen Natur und seiner Sexualität. Diese Kräfte muss er beherrschen, um sie in den Dienst des göttlichen Kindes zu stellen. Darum heißt es, dass der Ochse und der Esel das Jesuskind im Stall durch ihren Atem gewärmt haben. Wenn es also den Menschen gelingt, in sich den Esel und den Ochsen umzuwandeln, wärmen sie das neugeborene Kind und dienen ihm.
Allen, denen es gelungen ist, Christus in sich zur Welt zu bringen, werden von den Kräften ihrer niederen Natur und ihrer Sexualkraft unterstützt, da diese Kräfte außerordentlich hilfreich sind, wenn es gelingt, sie für eine Arbeit einzuspannen.

*Omraam Mikhael Aivanhov




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