Es gibt ein Stadium in der Sadhana, in dem das
innere Wesen zu erwachen beginnt. Das erste Ergebnis ist oft ein
Zustand, der sich folgendermaßen zusammensetzt:
1. Eine gewisse Art „Betrachter-Einstellung“, in der das innere Bewusstsein alles, was geschieht, als Zuschauer oder Beobachter sieht, der die Dinge betrachtet, aber kein lebhaftes Interesse oder Vergnügen an ihnen hat.
2. Ein Zustand aus neutralem Gleichmut, in dem es weder Freude noch Sorge, sondern nur Ruhe gibt.
3. Ein Gefühl, von allem, was geschieht, getrennt zu sein, es beobachtend, aber kein Teil davon.
4. Dingen, Leuten oder Ereignissen nicht verhaftet zu sein.
Es scheint, als würde dieser Zustand versuchen,
von dir Besitz zu ergreifen; aber alles ist noch unvollständig. Zum
Beispiel sollten (1) in diesem Zustand, wenn die Menschen sich
unterhalten, kein Ekel, keine Ungeduld, kein Ärger aufkommen, sondern
nur Gleichgültigkeit, ein innerer Friede und inneres Schweigen
herrschen. Es sollte (2) nicht nur eine bloße neutrale Ruhe und
Gleichgültigkeit sein, sondern eine positive Empfindung der Stille, der
Loslösung und des Friedens. Weiterhin (3) solltest du dich nicht aus
deinem Körper entfernen, derart dass du nicht weißt, was geschieht oder
was du tust. Du kannst das Gefühl haben, nicht der Körper zu sein,
sondern etwas anderes – das ist gut; du solltest dir aber all dessen
vollkommen bewusst sein, was in dir oder um dich geschieht.
Außerdem ist dieser Zustand, selbst wenn er vollkommen ist, nur ein Übergangsstadium – er soll einen gewissen Zustand der Unabhängigkeit und Befreiung herbeiführen. In diesen Frieden aber muss das Fühlen der Göttlichen Gegenwart einströmen, das Empfinden der Macht der Mutter, die auf dich einwirkt, der Freude oder des Anandas. Wenn du dich sowohl im Herz-Zentrum als auch im Kopf-Zentrum konzentrieren kannst, können diese Dinge leichter kommen.
*Sri Aurobindo
source: http://aurobindo.ru/workings/sa/23
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