Selbstbeherrschung bedeutet nicht Selbstpeinigung, bedeutet nicht Askese. Leider wird im Westen die Selbstbeherrschung missverstanden. ...Buddha lehrte uns, dem Pfad der Mitte zu folgen und nicht in Extreme zu gehen. Selbstbeherrschung führt uns zur Selbsterleuchtung. Die Selbstbeherrschung von heute ist die Selbsttranszendenz von morgen.
Um Meister über sich selbst zu sein, ist Selbstbeherrschung von größter Wichtigkeit. Selbstbeherrschung braucht Zeit. Sie kann nicht über Nacht errungen werden. Durch Selbstbeobachtung, Selbstprüfung und richtige Meditation erringt man Selbstbeherrschung.
Ich möchte einen Vorfall aus dem Leben des Sokrates erzählen. Sokrates und eine Gruppe von Bewunderern besuchten einmal einen Handleser. Der Handleser las die Hand von Sokrates und sagte: „Was bist du für ein schlechter Mensch, hässlich und voller Probleme der niederen Lebensenergie. Dein Leben ist voller Verdorbenheit.“ Die Bewunderer von Sokrates waren wie vom Blitz getroffen. Sie wollten den Handleser schlagen. Was fiel ihm ein, solche Dinge über Sokrates zu sagen, der doch wahrhaftig ein frommer Mensch, ein Heiliger war? Aber Sokrates sagte: „Wartet, wir wollen ihn fragen, ob er alles gesagt hat.“ Dann fuhr der Handleser fort: „Ja, ich habe noch mehr zu sagen. Dieser Mann besitzt zweifellos alle diese Eigenschaften, aber er hat sie unter Kontrolle. Er hat keine einzige offenbart. Er beherrscht sie.“
*Sri Chinmoy
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