Tor im Himmel

Alles in ihr wies auf eine edlere Art hin.
Der Weite der Erde nahe, mit dem Himmel vertraut,
Durchwanderte erhaben und schnell ihr junger weitschauender Geist
Die Welten voller Herrlichkeit und Ruhe
Und überflog des Denkens Wege zu ungeborenen Dingen.
Glühend war ihr selbstsicherer und fester Wille;
Ihr Mental, ein Meer weißer Aufrichtigkeit,
Floss voll Leidenschaft, ohne eine trübe Woge.
Wie in einem mystischen und dynamischen Tanz
Eine Priesterin von makellosen Ekstasen,
Inspiriert und gelenkt vom enthüllten Gewölbe der Wahrheit,
Sich in einer Prophezeiungsgrotte der Götter bewegt,
Bewohnte ein Herz des Schweigens in den Händen der Freude
Mit einem reichen schöpferischen Pulsschlag
Einen Körper gleich dem Gleichnis der Morgendämmerung,
Der wie eine Nische schien für verhüllte Göttlichkeit
Oder ein goldenes Tempeltor zu jenseitigen Dingen.
Unsterbliche Rhythmen wiegten sich in ihren zeitgeborenen Schritten;
Ihr Blick, ihr Lächeln weckten himmlisches Gefühl Sogar im Erdenstoff,
Und deren intensive Seligkeit Verströmte in das Leben der Menschen
eine Schönheit übernatürlicher Art.
Ein weites Sich-selbst-geben war ihr angeborenes Handeln;
Eine Großherzigkeit gleich dem des Meeres oder dem des Himmels
Umgab mit ihrer Größe alle, die da kamen,
Und gab ein Gefühl wie von einer höheren Welt.
Ihr freundliches Umsorgen war ein lieblich-milder Sonnenschein,
Ihre hohe Leidenschaft die Ausgeglichenheit eines blauen Himmels.
Wie eine Seele fliegen wird, gejagtem Vogel gleich,
Entfliehend mit müden Flügeln einer stürmischen Welt
Und Ruhe findend gleichsam einer erinnerten Brust,
Konnte man in einem sicheren Hafen und herrlich sanfter Ruhe
Wieder Leben in Strömen von Honigfeuer trinken,
Die verlorene Gewohnheit von Glück zurückgewinnen,
Die wunderbare Umgebung ihrer strahlenden Natur erfühlen
Und Freude aus ihrer warmen und farbigen Herrschaft schöpfen.
Eine Tiefe von Mitgefühl, ein stiller Zufluchtsort,
Ihre innere Hilfe schloss ein Tor im Himmel auf;
In ihr war Liebe weiter als das Universum,
Die ganze Welt konnte Zuflucht nehmen in ihrem einen Herzen.

*Sri Aurobindo (Savitri)

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