"Leide ich Schmerz oder Kummer oder an einem Unglück, so sage ich: "Na, mein alter Spielkamerad, du willst mich also wieder einmal ärgern", und setze mich hin, das Vergnügen des Schmerzes, die Freude des Kummers und das Glück des Unglücks zu genießen; dann sieht Er sich entdeckt und entfernt Seine Schatten und Schreckgespenster von mir."
"Ich pflegte Schmerz zu hassen und zu meiden und mich darüber zu kränken; jetzt aber erkenne ich, hätte ich nicht so gelitten, so besäße ich nun nicht, geübt und vollendet, dies unendlich und vielfältig empfindliche Wonnevermögen in Geist, Herz und Leib."
"Dennoch aber, o Menschenseele, trachte nicht nach Schmerz, denn das ist nicht Sein Wille, sondern trachte einzig nach seiner Freude; was den Schmerz betrifft, so kommt er in Seiner Vorsehung schon so oft und so viel zu dir, wie für dich nötig ist. Dann ertrage ihn, damit du schließlich seinen Kern der Verzückung findest."
"Ich schwor, nicht mehr unter dem Kummer dieser Welt, ihrem
Stumpfsinn, ihrer Grausamkeit und ihrer Ungerechtigkeit zu leiden, und machte mein Herz in seiner Ausdauer so hart wie einen unteren
Mühlstein und mein Denken wie polierten Stahl. Ich litt nicht mehr, aber
auch die Freude war von mir gewichen. Da hat Gott mein Herz
aufgebrochen und meinen Geist umgepflügt. Durch grausame und
unaufhörliche Qualen erhob ich mich zu seliger Schmerzlosigkeit und
durch Leiden, Empörung und Auflehnung zu unendlichem Wissen und
unerschöpflichem Frieden."
“Jeder Schmerz und jede Qual unseres Wesens birgt das Geheimnis einer
Verzückungsflamme, mit der verglichen unsere größten Vergnügungen bloß
trübes Geflacker sind.”
*Sri Aurobindo
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