Von einer Krähe und einem Pfau wird die folgende Begebenheit berichtet. Als beide noch klein waren, da glänzte das Gefieder des Krähenjungen wunderschön, wohingegen das Pfauenjunge einfach nur fast staubfarben war. Sie wuchsen gemeinsam auf, und es kam die Zeit, da die eleganten und farbenprächtigen Federn des Pfaus zutage traten. Die Krähe hingegen hatte sich nicht sehr verändert, sie war nur ein wenig größer geworden.
Daher fragte die Krähe: „Als wir klein waren, war ich schöner als du. Jetzt übertriffst du mich bei Weitem. Wie ist das vonstatten gegangen? Woher kommen all diese spektakulären Federn?“
Der Pfau gab zur Antwort: „Die habe ich, weil ich Gift zu mir nehme.“ Die neidische Krähe dachte, dass sie vielleicht noch schöner würde als der Pfau, wenn sie auch Gift zu sich nähme. Traurigerweise tat sie dies dann auch und starb.
Die Geschichte wird erzählt im Zusammenhang mit Buddha Amitabha. Er
wird oft dargestellt auf einem Lotusthron, der von Pfauen gestützt wird –
dies ist ein symbolischer Ausdruck für Transformation. Denn es heißt,
dass Pfaue Gift verspeisen und verdauen können, ohne davon
beeinträchtigt zu werden. Der Pfau (in Sanskrit “Sarpashana” genannt)
dient also als Symbol für die Umwandlung von negativen Eigenschaften in
positive Qualitäten. Buddha Amitabhas negative Emotionen wurden vor
langer Zeit in Weisheit verwandelt, daher wird sein Thron von Pfauen
gestützt.