Wenn dich die Rosse der Entfernung drängen,
Das Verzweifeln dir die Hoffnung rauben möchte,
So nimm der Demut Schild in deine Linke,
Das Schwert des Weinens fasse mit der Rechten,
Und hüte dich, o hüte dich, sei furchtsam!
Gib acht vor der verborgenen Tyrannei!
Und überkommt die Trennung dich im Finstern,
So geh zum Kerzenlicht des Herzensfrieden,
Sprich zum Geliebten: »Hier siehst Du mein Elend,
Verzeihe gnädig mir noch vor unserem Treffen!«
Und bei der Liebe! Entfern dich nicht wieder vom Freund, eh dein Wunsch Belohnung fand!
Keiner bekennt Gott als Einen außer Gott selbst, und keiner kennt das wahre Wesen des Einheitsbekenntnisses als der Gesandte Gottes.
Du rinnest zwischen Herzhaut und dem Herzen,
So wie die Tränen von den Lidern rinnen,
Und wohnest im Bewußtsein tief im Herzen,
So wie der Geist wohnt in den Körpern drinnen.
Nichts Regungsloses kann sich jemals regen,
Wenn Du es nicht bewegst, verborgen innen.
*Halladsch (*857 - †922)