Nektar

Oh Stütze meines Lebens, Ich hab keine Zuflucht sonst außer Dir, Nirgends in den Drei Welten. Ich sah die Schönheit die selbst den Liebesgott betört, Und trank Nektar mit meinen Augen, Kein Blinzeln, kein Zwinkern, So verloren war ich darin. Verfangen hat sich mein Blick Im Genuß Deiner Schönheit.

„Mirabai ist wahnsinnig“, sagten die Leute, als mir der König den Giftbecher schickte, und ich ihn trank und lachte. Auch einen Schlangenkorb schickte Er mir, persönlich wurde er überreicht. In der Ruhe nach dem Bad schaute ich den Inhalt an, Und fand darin den heiligen śhālagrama-Stein.

Den Giftbecher schickte mir der König, Verwandelt wurde das Gift in Nektar. Ich wusch mir die Hände und trank davon, So wurde ich unsterblich. Ein Prunkbett aus Spießen schickte mir der König, „Gebt es ihr, damit sie darauf schlafe.“ Abenddämmerung, dann die Nacht: ich legte mich schlafen, es war mir, als läge ich auf Blumen. Mein Herr hilft immer, Alle Übel hält er von mir fern. Ich wandele umher, versunken in Gotteshingabe, Ich habe mich geopfert.

* Mirabai - मीराबाई, Mīrābāī (1498 - 1546)