Ich sitze, ich kleide mich, ich spreche, ich esse. Alle diese Dinge tue ich nicht, weil ich mich frei entschieden habe, in einer bestimmten Art zu sitzen, zu sprechen, zu essen oder mich zu kleiden. Ich tue diese Dinge auf diese bestimmte Art, weil die anderen wollen, dass ich in dieser Weise sitze, mich kleide, spreche und esse. All dies geschieht in Anpassung an die Wünsche und den Geschmack der Gesellschaft und nicht aufgrund meines eigenen freien Willens. Ferner handle ich in den meisten Fällen sogar gegen meinen Willen. Denn meistens fühle ich mich viel wohler, mich in meinem Benehmen anzupassen als die Bürde zu tragen, gegen den Strom zu schwimmen. Aber ich bin in jeder meiner Bewegung auf Schritt und Tritt durch eiserne Ketten in den Gewohnheiten und Sitten der Gesellschaft gefangen. Wenn dem so ist, so sagt mir, wo ist meine Freiheit zu wählen und zu entscheiden?...
Die Freiheit besteht in der Wahl meiner Umgebung
Daher ist derjenige, der ständig darauf bedacht ist, ein besseres Umfeld zu wählen, des Lobes und der Belohnung würdig. Aber auch hier: nicht wegen seiner guten Taten oder Gedanken, die ihm zufließen, ohne dass er sie gewählt hat, sondern wegen seiner Anstrengungen, sich einer guten Beeinflussung auszusetzen, die ihm diese guten Gedanken und Taten zufließen lässt. Deshalb, wenn der Mensch für sich selbst eine gute Umgebung wählt, erspart er sich demzufolge Zeit und Anstrengung, da er entsprechend seiner Umgebung gezogen wird.
*(Baal HaSulam: Die Freiheit)