Kabir (Hindi, कबीर, * 1440; † 1518)
der ein einfacher Weber war, gilt in Indien als einer der größten Dichter.
In Indien ist er vielleicht der meist zitierte Autor zusammen mit Tulsidas. Obwohl Kabîr fast alle in Indien existierenden Sekten kritisierte, wird er gerade mit Respekt von orthodoxen Autoren erwähnt.Nabhajî schreibt um 1585 in seinem Bhaktamal :"Kabîr weigerte sich nicht nur Kastenunterscheidungen und die Autorität der sechs Hindu Schulen der Philosophie anzuerkennen, er legte auch keinen Wert auf die vier Stadien des Lebens, wie sie für Brahmanen vorgeschrieben sind. Er hielt Religion ohne Liebe für keine Religion und Asketentum, Fasten und Almosen geben für schlecht und wertlos, wenn es nicht begleitet ist von Ergebenheit. Durch ramainis, sabdisand und sakhis gab er den Hindus dasselbe wie den Turks. Er zeigte keine Parteilichkeit zu beiden, doch gab er seine Lehre an Alle. Er sprach mit Entschlossenheit und versuchte niemals der Welt zu gefallen."
"Mein lieber Freund, schau aus nach dem Fremden, solange Du noch lebst.
Such die Erfahrung, solange Du noch lebst. Denke nach und verstehe, solange Du noch lebst.
Wenn Du dich nicht befreist, solange Du noch lebst, denkst Du denn Geister werden es danach tun für Dich ?
Was zu finden ist, ist jetzt zu finden.Ttauche ein in die Wahrheit, finde den Lehrer, suche den Klang, der nie vergeht. Wenn nach dem Fremden gesucht wird, ist es die Intensität der Sehnsucht nach dem Fremden, die die ganze Arbeit macht. Sieh mich an und Du wirst einen Sklaven dieser Intensität sehen."
"Der Pfad der Ergebenheit windet sich auf heikle Weise. Es gibt auf diesem Pfad weder Fragen, noch keine Fragen.
Das Ego verschwindet einfach in dem Moment, wo Du ihn berührst. Die Freude ihn ansehen zu dürfen ist so unermesslich, dass Du eintauchst und herumschwimmst, wie ein Fisch im Wasser. Falls jemand einen Kopf braucht, ein Liebender wird gerne aufspringen und Dir seinen anbieten."
"Ich muss lachen, wenn Ich höre, dass der Fisch im Wasser durstig ist.
Du begreifst nicht die Tatsache, dass das Lebendigste von Allem in Deinem eigenen Hause ist;
und so wanderst Du mit verwirrtem Blick von einer heiligen Stadt zur nächsten!
Ich möchte Dir die Wahrheit sagen: Wohin auch immer Du gehst, nach Kalkutta oder Tibet;
solange Du nicht weißt, wo Deine Seele verborgen ist, wird die Welt für Dich niemals wirklich sein!"
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