Ich rief mein Ich zu Ihm, aber mein Ich machte Umstände, mein Ich meuterte, mein Ich wollte nicht folgen. Da ließ ich mein Ich stehen und ging ohne mich zu Ihm.
* Bayezid Bistami
Folge deinem Herzen, entdecke dein Potential und sei bereit für das größte Abenteuer deines Lebens.
Im ersten Schritt
Im ersten Schritt auf dem Pfad, wirst du schon alles finden, was du suchst. Falls nicht, beweist das nur, dass du den ersten Schritt noch nicht getan hast.
- Dhu n-Nun (* 796 - † 859)
- Dhu n-Nun (* 796 - † 859)
Leben
Bald schenkst du mit deinem Wort Nahrung meiner Seele,
bald schenkst du mir zur Zeit der Morgenröte verborgenes Geheimnis.
Raubst du ein Herz, so gibst du tausend Herzen wieder;
Und nimmst du mir das Leben, so gibst du tausend Leben wieder.
* Fariduddin Attar (*1136- † 1220)
bald schenkst du mir zur Zeit der Morgenröte verborgenes Geheimnis.
Raubst du ein Herz, so gibst du tausend Herzen wieder;
Und nimmst du mir das Leben, so gibst du tausend Leben wieder.
* Fariduddin Attar (*1136- † 1220)
Nicht die Rose nur allein..
Ich ging Morgens in den Garten,
pflückte eine Rose und fürchtete mich,
als ich den Gärtner erblickte.
Doch es waren seine Worte
gar köstlich entgegen mein Erwarten:
Er sprach: "Nicht die Rose nur allein,
ich schenke dir den ganzen Garten!"
Er, dessen Antlitz so schön ist,
daß ihn die Engel beneiden,
Kam im Morgendämmern
und blickte auf mein Herz.
Er weinte und ich weinte,
bis der Morgen kam und fragte:
"Wer von diesen zwei -
oh Wunder - ist denn der Geliebte ?"
*Rumi
pflückte eine Rose und fürchtete mich,
als ich den Gärtner erblickte.
Doch es waren seine Worte
gar köstlich entgegen mein Erwarten:
Er sprach: "Nicht die Rose nur allein,
ich schenke dir den ganzen Garten!"
Er, dessen Antlitz so schön ist,
daß ihn die Engel beneiden,
Kam im Morgendämmern
und blickte auf mein Herz.
Er weinte und ich weinte,
bis der Morgen kam und fragte:
"Wer von diesen zwei -
oh Wunder - ist denn der Geliebte ?"
*Rumi
Verstehen
"Der Geist, der ein Problem verstehen will, darf sich nicht mit dem Problem selbst befassen, sondern damit, wie sein eigener Mechanismus der Urteilsbildung funktioniert." * Jiddu Krishnamurti 1895 - 1986
In besonderer Weise
"So groß ist unser Unglück, dass der Mensch die Religion mit der größten Kompliziertheit der Welt erfüllt hat. Durch unzählige Regeln und Gebete, künstliche Ritualhandlungen, komplizierte Doktrinen und mannigfache Einbildung ist sie so undurchdringlich und schwer zugänglich geworden. Durch den Zusammenprall der verschiedenen Gemeinden und Doktrinen sind auf der Erde Hader und Hass, Unfrieden und Unheil grenzenlos. Warum ist es so gekommen? Der einzige Grund hierfür ist, dass wir uns nicht mit ganzem Herzen der Religion ergeben, sondern versucht haben, die Religion uns entsprechend zu gestalten, dass wir, um uns die Religion wie andere notwendige Gegenstände dieser Welt besonders brauchbar zu machen, sie den eigenen Maßstäben gemäß in besonderer Weise zurechtstutzen."
* Rabindranath Tagore 1861-1941
Die grundlegenden Lehren
Die grundlegenden Lehren sind dieselben – sie wurden von allen Meistern vertreten, doch wir haben sie leider vergessen, und das liegt daran, dass es an Menschen der Praxis fehlt...
...Der Lehrer des Menschen ist ein Mensch, der euch auf eurer Ebene begegnet und (wie ihr) durchs Leben geht. Er hat jene Erfahrung gemacht und kann euch diese Erfahrung vermitteln ...
...Wie ich schon erklärt habe, ist Licht da – die Lampe brennt, doch sie ist von verschiedenen Hüllen bedeckt, und so entsteht der Eindruck, es sei dort kein Licht. Wenn du eine Hülle abwirfst, dann siehst du ein wenig Licht; wenn du zwei Hüllen beseitigst, ist mehr Licht zu sehen; bei drei Hüllen noch mehr und so geht es weiter...
...Ich bin auch ein Schüler des Lebens, wisst ihr – ich höre nie auf zu lernen. Der Mensch lernt und verlernt sein ganzes Leben hindurch...
* Kirpal Singh
Alle Weisen haben es kurz gesagt. Einer aber ausführlich: Sämtliche Konfessionen der bekannten Gruppierungen sind am Anfang auf dem Weg des Wegschreiters in seinen Augen eine einzige und erscheinen als eine einzige. Stellt er einen unterschied fest oder macht er einen Unterschied, so ist er Trenner und Unterscheider, nicht Sucher. Dieses Unterscheiden ist für den Sucher noch eine Absperrung des Weges.
* Hamadani Lehrer & Schüler
Rabbi Chanoch erzählte: "Ein ganzes Jahr verlangte es mich, zu meinem Lehrer, dem Rabbi Bunam, zu gehen und mit ihm zu reden. Aber jedesmal, wenn ich ins Haus trat, fühle ich mich nicht Mannes genug. Endlich kam es mir, als ich weinend übers Feld ging, daß ich sogleich zum Rabbi laufen mußte. Er fragte: "Warum weinst du?" "Ich bin doch", sagte er, "ein Geschöpf auf der Welt und bin mit allen Sinnen und allen Gliedern erschaffen, und ich weiß nicht, was ist`s, wozu ich erschaffen bin, und was tauge ich auf der Welt?" "Du Närrlein", sagte er, "damit gehe auch ich herum. Du wirst heute mit mir zu Abend essen."
Die Drohung
Ein Großer drohte Rabbi Chanoch, er wolle ihn von allen geistigen Stufen, die er erreicht hatte, mit einem Schlag stürzen. Er antwortete: " Ihr könnt mich nicht an einen noch so niedrigen Ort werfen, auf dem ich nicht schon stünde."
Ansehen & Ehre
Die wiederspenstige Ehre
Einer sagte zu Rabbi Bunam: "An mir hat sich erwiesen, daß nicht wahr ist, was gesagt wird, wer vor der Ehre fliehe, dem jage sie nach, wer ihr nachjage, den fleihe sie. Denn ich bin ihr mit rechtem Fleiß davangerannt, sie aber hat nicht einen Schritt getan, um mich einzuholen. "Offenbar", erwiederte der Rabbi, "hat sie bemerkt, daß du dich umsahst, und fand nun am Spiel keinen Reiz mehr."
" Götzenopfer "
Man fragte Rabbi Bunam: "Was ist mit "Götzenopfer" gemeint ? Es ist doch ganz undenkbarm daß ein Mensch einem Götzen Opfer darbringt! Er sagte: "So will ich euch ein Beispiel geben. Wenn ein frommer und gerechter Mann mit anderen bei Tisch sitzt und würde gern noch etwas mehr essen, aber seines Ansehens bei den Leuten wegen verzichtet er darauf, das ist "Götzenopfer".
Einer sagte zu Rabbi Bunam: "An mir hat sich erwiesen, daß nicht wahr ist, was gesagt wird, wer vor der Ehre fliehe, dem jage sie nach, wer ihr nachjage, den fleihe sie. Denn ich bin ihr mit rechtem Fleiß davangerannt, sie aber hat nicht einen Schritt getan, um mich einzuholen. "Offenbar", erwiederte der Rabbi, "hat sie bemerkt, daß du dich umsahst, und fand nun am Spiel keinen Reiz mehr."
" Götzenopfer "
Man fragte Rabbi Bunam: "Was ist mit "Götzenopfer" gemeint ? Es ist doch ganz undenkbarm daß ein Mensch einem Götzen Opfer darbringt! Er sagte: "So will ich euch ein Beispiel geben. Wenn ein frommer und gerechter Mann mit anderen bei Tisch sitzt und würde gern noch etwas mehr essen, aber seines Ansehens bei den Leuten wegen verzichtet er darauf, das ist "Götzenopfer".
Lob der Grammatik
Der Gerer Rabbi erzählte:
"In meiner Kindheit wollte ich mich nicht ins Studium der Grammatik vertiefen, denn ich wähnte, es sei eine Wissenschaft wie alle anderen. Später aber habe ich mich ihr ergeben, denn ich sah, die Geheimnisse der Lehre hangen daran."
"In meiner Kindheit wollte ich mich nicht ins Studium der Grammatik vertiefen, denn ich wähnte, es sei eine Wissenschaft wie alle anderen. Später aber habe ich mich ihr ergeben, denn ich sah, die Geheimnisse der Lehre hangen daran."
Wonach man jagt
Rabbi Pinchas pflegte zu dagen: "Wonach man jagt, das bekommt man nicht, aber was man werden läßt, das fleigt einem zu." Und er fügte dies Gleichnis hinzu: "Schneide einem großen Fisch den Bauch auf, da liegen die kleinen Fische mit dem Kopf nach unten."
Fasten oder Essen ?
Die Frau des Czortkower Rabbis erzählte: "Ich merkte, jedesmal, wenn man ihm Kaffee gebracht hatte, und ich trat heran zu ihm in die Stube, das Glas war leer, aber am Satz war zu erkennen, daß der Kaffee nicht getrunken, sondern ausgegossen worden war. Da bat ich Gott einmal, er möge mir die rechten Worte eingeben. Dann trat ich wie gewöhnlich ein und sagte: "Besinne dich, was ist Gott lieber, dein Fasten oder dein Essen ? Und heißt es nicht "Mehr als das Kalb Saugen will, möchte die Kuh Stillen?" Er ließ sich ein andres Glas Kaffee geben und trank es aus."
Tausend kommen in das Zimmer, doch nur einer geht zum Licht hinaus.
Nicht jeder, der den Weg gesehen hat, ist auf dem Weg gegangen, und nicht jeder, der gegangen ist, hat das Ziel erreicht. Gar mancher hat gehört, aber nicht gesehen, gar mancher hat gesehen, aber nicht erkannt, gar mancher hat erkannt, aber nicht gefunden. *MAYBUDI (520 / 1126)
Glas oder Kristall
Wenn der König Glas oder Kristall an der Hand trägt, scheint es Juwel zu sein. Wenn ein Gemüsehändler ein Juwel trägt, scheint es Glas zu sein.
*Schibli († 945)
*Schibli († 945)
Das Heiligkeitsspiel
Bayazid, pflegte manchmal absichtlich gegen die äußeren Formen und Riten zu verstoßen. Einmal geschah es, dass er auf dem Rückweg von Mekka in der iranischen Stadt Rey haltmachte. Die Einwohner, die ihn verehrten, eilten herbei, um ihn willkommen zu heißen, und verursachten in der Stadt ein großes Aufsehen. Bayazid, der dieser Art von Verehrung überdrüssig war, wartete, bis er den Marktplatz erreicht hatte. Dort kaufte er einen Laib Brot und begann, im Angesicht seiner Verehrer schmatzend zu kauen. Es war ein Fastentag im Monat Ramadan, aber Bayazid fand, dass seine Reise durchaus rechtfertigte, dieses religiöse Gebot zu brechen. Anders seine Verehrer. Sie waren über sein Verhalten so entsetzt, dass sie ihn auf der Stelle verließen und nach Hause gingen. Zufrieden bemerkte Bayazid zu einem seiner Schüler: "Siehst du, ich brauchte bloß etwas für sie Unerwartetes zu tun, und schon schwand ihre Verehrung für mich dahin." Jesus entsetzte seine Gefolgsleute auf ähnliche Weise. Die Massen brauchen einen Heiligen, den sie verehren können, einen, den sie um Rat fragen. Und es gibt ein stillschweigendes Abkommen: du musst unseren Erwartungen und Wünschen gerecht werden, als Gegenleistung bieten wir dir Verehrung. Das Heiligkeitsspiel.
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