Zu den oberen Stufen

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Bayazid sprach: »Als der erhabene Herr mich in seiner grossmütigen Gnade zuden oberen Stufen erhoben hatte, erleuchtete er mit seinen Strahlen mein ganzes äusseres und inneres Wesen, entschleierte mir alle seine Geheimnisse und offenbarte in mir seine ganze Grösse . . . Als der erhabene Herr mein vergängliches Wesen vernichtend mich an seiner unvergänglichen Dauer teilnehmen ließ, ward die Klarheit meines Auges ins Unbeirrbare gesteigert. Gott mit Gottes Auge betrachtend, sah ich Gott durch Gott; und mich in der Wahrheit verschanzend, blieb ich ruhig und friedsam . Ich schloss die Öffnung meines Ohres, ich zog meine Zunge in meinen ohnmächtigen Mund zurück, und ich warf das geliehene Wissen hin, das ich von den Kreaturen gelernt hatte. Dank dem Beistande des erhabenen Herrn entfernte ich von mir mein sinnlichesWesen, und in erneuter Huld gab mir der Herr das anfanglose Wissen. Durch seine Grossmut hat er in meinen Mund eine Zunge gesetzt, die zu reden ver- mag,undhat mir ein Auge gegeben, dasaus seinem Lichte stammt«.


Man fragte den Sufi Bäjezid einst, was der neunte Himmel sei. » Ich bin es « , antwortete er. — » Und der Thron, der darauf ruht?« — » Auch dies bin ich « . Als man ihn weiter fragte, sprach er: »Ich bin die Tafel,ich bin der Griffel. Ich bin Abraham, Moses, Jesus. Ich bin Gabriel, Michael, Israfil. Wer in das wahre Wesen kommt, geht in Gott auf, ist Gott « .

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