"Es gibt ein Wissen,
das die Gelehrten nicht kennen,
und es gibt eine Askese,
die die Asketen nicht kennen."
*Bayazid
„In jenem Augenblick,
als ich an mir selbst verzweifelte,
tat sich mein Innerstes auf und ich erkannte,
was mir not tat und nahm Abstand von mir selbst.
Solang ich lebe, lebe ich dank dieses Augenblickes.“
*Tirmidhi
"Überliefert wurde, dass jemand Ibrahim ibn Adham tausend Dinare brachte. „Nimm!“ sagte jener. „Von Armen nehme ich nichts“, erwiederte Ibrahim. „Ich bin reich“, wehrte sich der Mann. Ibrahim fragte ihn: „ Begehrst du so mehr zu bekommen, als du hast?“ „Natürlich“, sagte der Mann. „Nimm sie zurück!“ befahl Ibrahim. „Du bist das Oberhaupt der Armen. Das ist schon keine Armut mehr, das ist reines Elend.“
"Bayazid Bistrami sagte einst: „Durch Eifer und Verdienst kann nichts gewonnen werden. Die Überlieferung, die mir zuteil wurde, ist kostbarer als beide Welten. Glück hat jener, der des Weges kommt: Plötzlich stösst sein Fuss an einen Schatz, und er wird reich.“
"Bayazid Bistrami wurde gefragt: „Wie erkennt der Mensch, dass er im wahren Wissen angekommen ist?“ Bayazid sagte: „In dem Augenblick, da er – von Gott unterwiesen – vergeht, bleibt er – ohne Selbst und ohne Schöpfung – auf der Unterlage Gottes. So vergeht er und bleibt, bleibt er und vergeht, stirbt er und lebt, lebt er und stirbt, wird das Verborgene enthüllt und das Enthüllte Verborgen."
Jemand hatte sich eine Weile mit Ibrahim Ibn Adham unterhalten. Er wollte nun gehen und bat: „O Weiser, sage mir, welchen Fehler du bei mir gefunden hast!“ Keinen Fehler habe ich bei dir gefunden“ sagte Ibrahim, „denn ich habe dich mit dem Auge eines Freundes betrachtet. So gefiel mir alles, was ich von dir sah.“