Aus dem Diwan des Rumi

Was ist zu tun oh Moslems? Denn ich erkenne mich selber nicht. Ich bin nicht Christ, nicht Jude, nicht Parse, nicht Muselmann. Ich bin nicht vom Osten, nicht vom Westen, nicht vom Land, nicht von der See. Ich bin nicht von der Werkstatt der Natur, nicht von den kreisenden Himmeln. Ich bin nicht von Erde, nicht von Wasser, nicht von Luft, nicht von Feuer. Ich bin nicht von der Gottesstadt, nicht von dem Staube, nicht von Sein und nicht von Wesen . . . Ich bin nicht von dieser Welt, nicht von der andern, nicht vom Paradies, nichtvon derHölle. Ich bin nicht von Adam,- nicht von Eva, nicht von Eden und Edens Engel. Mein Ort ist das Ortlose, meine Spur ist dasSpurlose ; es ist weder Leib noch Seele, denn ich gehöre der Seele des Geliebten. Ich habe Zweiheit abgetan, ich habe geschaut, dass die zwei Welten eine sind. Einen suche ich, Einen kenne ich. Einen schaue ich. Einen rufe ich. Er ist der Erste, Er ist der Letzte, Er ist der Äusserste, Er ist der Innerste. Ich Weissnichts andres als »O Er« und »O Er der ist«. Ich bin vom Becher derLiebe berauscht, die Welten sind aus meinem Blick geschwunden; ich habe kein Geschäft, als Geistes Gelage. Habe ich einmal in meinem Leben einen Augenblick ohne dich verbracht, von dieser Zeit und von dieser Stunde will ich mein Leben bereuen. Werde ich einmal in dieser Welt einen Augenblick mit dir gewinnen, werd ich beide Welten niedertreten, werd im Triumphe tanzen in Ewigkeit.

(Muslim (arabisch ‏مسلم‎ muslim), auch Moslem, bedeutet Wörtlich „der sich (Gott) Unterwerfende“ oder „sich (Gott) Hingebende“)

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