Nicht jeder, der den Weg gesehen hat, ist auf dem Weg gegangen,
und nicht jeder, der gegangen ist, hat das Ziel erreicht.
Gar mancher hat gehört, aber nicht gesehen,
gar mancher hat gesehen, aber nicht erkannt,
gar mancher hat erkannt, aber nicht gefunden.
*Maybudi
Du hast eine Aufgabe zu erfüllen. Du magst tun was du willst, magst hunderte von Plänen verwirklichen, magst ohne Unterbrechung tätig sein – wenn du aber diese eine Aufgabe nicht erfüllst, wird alle deine Zeit vergeudet sein.
*Rumi
„Ich werde aus der Tiefe der Urewigkeit zu dir kommen und deinen Geist ergreifen. Ich werde dich zum Standplatz des Mit-Seins führen, dir vom Wein des Nahe-Seins zu trinken geben und dir meine Freundlichkeit und Erhabenheit auf ewig zeigen, so wie du es willst, ohne Vorhang oder Trennung.“
*Ruzbehan (1128–1209)
Für Ausgerichtetheit gibt es zwei Merkmale. Das erste Merkmal ist die absolute Gewissheit darüber, dass genau das Gesuchte erreicht wird. Das zweite Merkmal besteht darin, dass alles Tun und Lassen des Strebenden dienlich ist für die Sache, auf die er es mit seinem Streben abgesehen hat. Ist dem nicht so, dann wird er nicht Besitzer eines Strebens genannt.
*Abd al-Karim al-Gili (1365-1428)
Sie sagten: Wir möchten nach der Lehre der Sufis fragen.
Gunayd antwortete:
Sufik ist himmlisches Wissen, nicht ein irdisches, um das sich der Verstand bemühen könnte, um es zu erfassen. Vielmehr ist es die Frucht einer Lauterkeit der Herzen. Sind diese geläutert, so steigen sie auf. Steigen sie auf, so werden sie sicher. Sind sie sicher, so werden sie reich an Erfahrungen. Auf Grund der Erfahrungen wiederum sehen sie tiefere Zusammenhänge.
*Dschunaid
Beklommenheit besteht in der Beklommenheit des Herzens im Zustand der Verschleierung, Beglückung besteht in der Beglückung des Herzens im Zustand der Enthüllung.
*Jullabi
Alle Mystiker haben es kurz gesagt. Einer aber ausführlich: Sämtliche Konfessionen der bekannten Gruppierungen sind am Anfang auf dem Weg des Wegschreiters in seinen Augen eine Einzige und erscheinen als eine Einzige.
Stellt er einen Unterschied fest oder macht er einen Unterschied, so ist er Trenner und Unterscheider, nicht Sucher.
Dieses Unterscheiden ist für den Sucher noch eine Absperrung des Weges.
*Hamadani (1384-1314)