An einem milden Frühlingstag spazierte Mulla Nasruddin einmal auf einer Wiese und gelangte zu einem Gatter, in dem eine Kuh eingepfercht war, über ihm aber flog eine Nachtigall.
Er sinnierte nun darüber, wie hart und ungerecht es doch oft auf der Welt zuginge. Die große Kuh, urteilte er, müsse sich mit einem so engen Raum begnügen, während der kleinen Nachtigall der ganze unermessliche Weltenraum zur Verfügung stünde.
Da ließ die Nachtigall etwas fallen, das genau die Nase des Philosophen traf. Erschreckt nahm er sein Taschentuch, wischte die unerbetene Spende ab und dachte bei sich: „Nein, es scheint doch alles gerecht zuzugehen. Denn bedenke, Mulla, wenn das jetzt die Kuh gewesen wäre?“